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Schweizer Regierung erwartet 2023 etwas mehr Wachstum - Verlangsamung 2024

20.09.2023
um 09:17 Uhr

Zürich (Reuters) - Die Schweizer Regierung erwartet im laufenden Jahr ein etwas stärkeres Wachstum als zuletzt veranschlagt.

2024 dürfte das Wachstum dann allerdings schwächer ausfallen als bislang angenommen, erklärten die beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) angesiedelten Ökonomen des Bundes am Mittwoch. Nach einem starken Auftaktquartal rechnen die Seco-Experten 2023 nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,3 Prozent, nachdem sie im Juni noch ein Plus von 1,1 Prozent veranschlagt hatten. Im kommenden Jahr wird nun eine Wachstumsverlangsamung auf 1,2 Prozent erwartet, nachdem zuletzt ein BIP-Zuwachs von 1,5 Prozent prognostiziert wurde. "In der Summe sollte sich die Weltwirtschaft etwas langsamer von den vergangenen, herausfordernden Jahren erholen als in der Prognose von Juni erwartet", erklärte das Seco. "Wie bislang ist von dämpfenden Effekten der Geldpolitik auszugehen."

Die Schweizer Wirtschaft würde damit den Ökonomen zufolge sowohl im laufenden als auch im kommenden Jahr deutlich unterdurchschnittlich wachsen. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftsleistung der Alpenrepublik um 2,4 Prozent gewachsen. Die BIP-Angaben sind um den Einfluss von Sport-Großereignissen wie etwa Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele bereinigt. Lizenzgebühren und Fernseheinnahmen von Organisationen wie dem Weltfußballverband Fifa und dem Internationalen Olympischen Komitee, die ihren Sitz in der Schweiz haben, beeinflussen die Wertschöpfung spürbar.

Die Inflation veranschlagt das Seco dieses Jahr auf 2,2 (bislang: 2,3) Prozent und 2024 dann auf 1,9 (bislang: 1,5) Prozent. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) peilt für Preisstabilität einen Zielbereich von null bis zwei Prozent an.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)