Reuters

Bauministerium zeichnet vor Wohnungsgipfel düsteres Bild - Hilfspaket erwartet

20.09.2023
um 13:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Bauministerium zeichnet vor dem für Montag geplanten Wohnungsgipfel im Kanzleramt ein düsteres Bild.

"Die Gefahr besteht, dass dringend benötigte Kapazitäten in der Baubranche abgebaut werden müssen und wichtige Fachkräfte verloren gehen", heißt es in einem Papier des SPD-geführten Ministeriums. Im ersten Halbjahr 2023 sind die Baugenehmigungen um gut 27 Prozent eingebrochen. Die Baupreise waren zuletzt im zweiten Quartal um knapp neun Prozent zum Vorjahr gestiegen. Die Rahmenbedingungen mit hoher Inflation und deutlich gestiegenen Zinsen seien herausfordernd.

Bis Ende des Monats soll ein Hilfspaket für die Branche geschnürt werden. Experten gehen davon aus, dass dies am Montag vorgestellt werden könnte. Regierungssprecher Wolfgang Büchner wollte sich noch nicht konkret zu den Terminen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der kommenden Woche äußern. Bezahlbares Wohnen sei ihm aber ein wichtiges Anliegen.

Eine Sprecherin des Bauministeriums sagte, sie könne dem Treffen zahlreicher Akteure aus der Branche am Montag nicht vorgreifen. Es werde an vielen Einzelmaßnahmen gearbeitet. Das Kabinett hatte zuletzt beschlossen, dass der stockende Wohnungsbau mit besseren Abschreibungsmöglichkeiten forciert werden soll. Das sogenannte Wachstumschancengesetz, in dem diese verankert sind, ist aber umstritten und dürfte im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat landen. Weitere Maßnahmen könnten am Montag den Abbau regulatorischer und bürokratischer Vorgaben beim Bauen umfassen.

(Bericht von Christian Krämer und Andreas Rinke, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)