Reuters

Wende in britischer Klimapolitik - Regierung will Bürger nicht überfordern

20.09.2023
um 14:32 Uhr

London (Reuters) - Eine Wende in der britischen Klimapolitik zeichnet sich immer stärker ab. Innenministerin Suella Braverman sagte am Mittwoch, Klimaschutz dürfe die Bevölkerung nicht überfordern.

"Wir müssen einen pragmatischen Ansatz wählen", sagte sie dem Times Radio. "Wir werden den Planeten nicht retten, indem wir die britische Bevölkerung in die Pleite schicken."

Premierminister Rishi Sunak hatte am Dienstagabend mitgeteilt, die Vorgänger-Regierungen seien "nicht ehrlich über die Kosten und Nachteile" grüner Politik gewesen. Sie hätten den einfachen Weg gewählt und gesagt, man könne alles haben. Daher werde er in den kommenden Tagen eine "wichtige langfristige Entscheidung" über die Pläne des Landes zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen darlegen. Laut BBC will Sunak das Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselfahrzeuge um fünf Jahre aufschieben und erst 2035 in Kraft treten lassen.

Großbritannien soll bis 2050 klimaneutral werden. Die Verschiebung einiger Klimaschutzmaßnahmen könnte ein Weg sein, Wähler an die konservative Partei von Sunak zu binden.

(Bericht von Sarah Young, geschrieben von Christian Krämer, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)