Reuters

Lindner - "Wachstum bleibt eine große Herausforderung"

21.09.2023
um 12:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland muss sich Bundesfinanzminister Christian Lindner zufolge ändern, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

"Wachstum bleibt eine große Herausforderung", sagte der FDP-Vorsitzende am Donnerstag bei einer "Handelsblatt"-Veranstaltung. Die Regierung habe aber viele Maßnahmen schon auf den Weg gebracht oder umgesetzt. Als Beispiele nannte Lindner steuerliche Entlastungen für kleinere und mittelständische Unternehmen im Volumen von 32 Milliarden Euro in den nächsten Jahren. Fachkräfte müssten zudem besser einwandern können und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse verbessert werden. Entscheidend seien auch Investitionen in Bildung und Infrastruktur, ebenso wie der Abbau der überbordenden Bürokratie.

"Weitere Schritte müssen folgen." Lindner warb für eine komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Dazu gibt es allerdings keinen Konsens innerhalb der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Es werde auch nicht gelingen, den Wohlstand in Deutschland zu halten, wenn insgesamt weniger gearbeitet werde.

Oberste Priorität habe derzeit, die hohe Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen, so Lindner. Das sei entscheidend für die Wirtschaft. "Sonst wird irgendwann unser Fundament unterspült." Die jüngste Zinserhöhung der EZB sei daher nachvollziehbar. Die Folgen der höheren Zinsen seien aber nicht mehr zu übersehen, etwa in der Baubranche.

(Bericht von Christian Krämer und Tom Sims, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)