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Lagarde sieht anhaltend trübe Konjunktur - Inflation ist noch zu hoch

25.09.2023
um 15:47 Uhr

Frankfurt/Berlin (Reuters) - Jüngste Konjunkturdaten signalisieren nach Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine anhaltend schwache Wirtschaft im Euro-Raum.

Eine geringere Exportnachfrage und die schwierigere Finanzierungssituation bremsten das Wachstum im zu Ende gehenden Sommerquartal, sagte die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Sie bekräftigte, dass die EZB die Zinsen so lange wie nötig hoch halten werde, um die Inflation zurückzudrängen. Mittelfristig peilt die Notenbank eine Jahresteuerung von zwei Prozent an. Davon ist sie momentan aber immer noch weit entfernt: Im August lag die Inflation im Euro-Raum bei 5,2 Prozent.

Die EZB hatte jüngst die Zinsen das zehnte Mal in Folge angehoben. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geschäftsbanken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, stieg damit von 3,75 auf 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Lagarde hatte nach der Zinssitzung erklärt, mit der Entscheidung habe die Euro-Notenbank nach derzeitiger Einschätzung ausreichend dazu beigetragen, die Inflation rechtzeitig auf das Zielniveau zurückzuführen.

Nach der jüngsten Zinserhöhung spekulieren die Finanzmärkte darauf, dass das Ende der Fahnenstange erreicht sein könnte. Zugleich hatte Lagarde einen eher düsteren Konjunkturausblick gegeben und einen Aufschwung nicht vor 2024 in Aussicht gestellt.

(Bericht von Balazs Koranyi und Klaus Lauer; redigiert von Hans Seidenstücker - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)