Reuters

Mindestens 20 Tote bei Explosion von Treibstofflager in Bergkarabach

26.09.2023
um 10:17 Uhr

Moskau (Reuters) - Bei der Explosion eines Treibstofflagers in der Kaukasus-Region Bergkarabach sind mindestens zwanzig Menschen ums Leben gekommen.

Nach dem Vorfall vom Montag seien 290 Menschen verletzt in Krankenhäuser gebracht worden, teilten die örtlichen ethnisch-armenischen Behörden am Dienstag mit. Dutzende seien noch immer in kritischem Zustand. Die Ursache der Explosion war zunächst nicht klar.

Viele Menschen verlassen derzeit Bergkarabach - meist in Autos und Bussen. Am Montag hatte die Führung der in Aserbaidschan gelegenen Enklave mitgeteilt, alle, die nach dem Militäreinsatz Aserbaidschans in der vergangenen Woche nach Armenien ausreisen wollten, könnten dies tun. Es gebe bereits Staus auf den Straßen, die von Bergkarabach, das inmitten Aserbaidschans liegt, nach Armenien führen. Denjenigen, die ausreisen wollten, werde kostenloser Treibstoff zur Verfügung gestellt, teilten die Behörden der selbst ernannten Republik Arzach mit.

Mindestens 13.550 der insgesamt 120.000 ethnischen Armenier sind nach Angaben der Regierung in Armenien bislang dort angekommen. Das sei der Stand von Dienstag 05.00 Uhr MESZ, zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass die Regierung in Eriwan.

Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber überwiegend von ethnischen Armeniern bewohnt, die die Region mit Hilfe der armenischen Regierung drei Jahrzehnte lang weitgehend kontrollierten. Am Dienstag vergangener Woche hatte Aserbaidschans Militär das Gebiet angegriffen. Einen Tag später stimmten die ethnischen Armenier in Bergkarabach notgedrungen einer Feuerpause zu.

(Reuters-Bericht, geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)