Reuters

Habeck - Chancen für Industriestrompreis liegen bei 50 Prozent

26.09.2023
um 13:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck setzt trotz Widerstands innerhalb der Ampel-Regierung weiter auf einen nach unten subventionierten Strompreis für die energieintensive Industrie.

Die Chancen, dass dieser am Ende komme, stünden bei 50 Prozent, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag bei einem Kongress des Industrieverbands BDI in Berlin. Es hätte schon mal schlechter ausgesehen. Bei der energieintensiven Industrie gehe es wegen der aktuell sehr hohen Strompreise um die Existenz. "Die Produktionseinbrüche sind ja da." Sie seien dramatisch, rund 20 Prozent in den vergangenen Monaten.

Habeck will den Strompreis bis 2030 bei sechs Cent pro Kilowattstunde deckeln, aber nur für bestimmte Bereiche wie Chemie oder Stahl. Der vergünstigte Tarif würde für 80 Prozent des Basisverbrauchs gelten, um einen Anreiz zum Sparen zu setzen. Die Kosten dafür werden auf 25 bis 30 Milliarden Euro geschätzt, also etwa fünf Milliarden pro Jahr. Habeck will dafür den Krisenfonds WSF anzapfen. Es müsse das Ziel sein, dass diese Firmen weiter in Deutschland investierten und an den Standort glaubten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) sind bislang aber skeptisch.

(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)