Reuters

In Nordkorea festgenommener US-Soldat King wieder in den USA

28.09.2023
um 11:27 Uhr

San Antonio (Reuters) - Der US-Soldat Travis King ist nach seiner Ausweisung aus Nordkorea in den USA angekommen.

King landete am frühen Donnerstag auf einem Militärstützpunkt in Texas. Mit einem Flug des US-Militärs kam er auf dem Kelly Field des Joint Base San Antonio-Fort Sam Houston an, wie der Sender CNN unter Berufung auf das US-Verteidigungsministerium berichtete. Es wird erwartet, dass King im Brooke Army Medical Center, einem Krankenhaus auf dem Stützpunkt, untersucht wird. Der 23-jährige King hatte im Juli während einer organisierten Reise in die Demilitarisierte Zone die Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea illegal überschritten und war darauf von Nordkorea festgenommen worden. Er sprang über die mit Ziegelsteinen markierte Linie in dem Grenzdorf Panmunjom, die Gemeinsame Sicherheitszone zwischen beiden Staaten. Diese sind seit dem Korea-Krieg von 1950 bis 1953 an der Demarkationslinie geteilt.

Nordkorea hatte rassistische Diskriminierung in den USA und dem dortigen Militär als einen von Kings Beweggründen für den Grenzübertritt angegeben. Es ist unklar, ob King mit einem Disziplinarverfahren der US-Armee rechnen muss, die seinen Fall bisher mit Vorsicht behandelt hat. Die Armee hat ihn nicht als Deserteur bezeichnet, obwohl er im aktiven Dienst die Grenze ohne Genehmigung überquert hat. King, der im Januar 2021 der US-Armee beitrat, wurde in Südkorea zweimal wegen Körperverletzung angeklagt. Laut Gerichtsdokumenten bekannte er sich in einem Fall der Körperverletzung und der Zerstörung von öffentlichem Eigentum schuldig. Bei seiner Rückkehr in die USA waren weitere Disziplinarmaßnahmen gegen ihn vorgesehen.

Im Juli hatte King seine Militärhaft beendet und wartete am Flughafen auf den Transport des Militärs zu seiner Heimateinheit in den USA. Stattdessen verließ er den Flughafen und schloss sich einer Tour durch das Grenzgebiet an, wo er trotz der Versuche südkoreanischer und US-amerikanischer Wachen, ihn aufzuhalten, die Grenze nach Nordkorea überschritt.

(Bericht von Phil Stewart und Evan Garcia gschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)