Reuters

EZB-Ratsmitglied Holzmann fordert Mindestreserve von bis zu zehn vH

29.09.2023
um 07:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Robert Holzmann, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB) und Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), fordert eine Mindestreserve der Geschäftsbanken bei der EZB von bis zu zehn Prozent.

"Ich schlage vor, dass die Banken mehr Geld unverzinst bei uns als Mindestreserve einlegen, wie das früher auch der Fall war", sagte er der "WirtschaftsWoche". "Ich denke an fünf bis zehn Prozent." Aktuell liegt die unverzinste Mindesteinlage der EZB für Geschäftsbanken bei einem Prozent der Kundeneinlagen. Holzmann erwartet, dass sich die EZB mit einem solchen Schritt nicht beliebt bei der Branche machen würde: "Klar, das wird jetzt zu einem Aufschrei bei den Banken führen." Der Bundesverband der deutschen Banken hat eine Erhöhung bereits öffentlich abgelehnt.

Holzmann geht davon aus, dass er für seine Position im EZB-Rat Verbündete finden wird: "Ich ahne, dass der eine oder andere Sympathie für meinen Standpunkt hat." Er begründete den Schritt damit, dass die Banken von der unkonventionellen Geldpolitik der EZB in der Krise erheblich profitiert hätten. "Sollten wir in Zukunft erneut zu vergleichbaren Maßnahmen gezwungen sein, brauchen wir dazu Reserven in unserer Bilanz." Sollte der EZB-Rat einen Beschluss fassen, könne die Mindestreserve "im Prinzip sehr rasch" angehoben werden.

(Bericht von Birgit Mittwollen, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)