Reuters

Südkorea und Japan überwachen erneuten nordkoreanischen Satellitenstart

21.11.2023
um 07:47 Uhr

Seoul (Reuters) - Südkorea und Japan bereiten sich eigenen Angaben zufolge auf einen neuen Satellitenstart Nordkoreas vor.

Der geplante dritte Versuch, einen Spionagesatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen, verstoße gegen ein Verbot der Vereinten Nationen, teilten die Regierungen in Tokio und Seoul am Mittwoch mit. "Selbst wenn das Ziel der Start eines Satelliten ist, verstößt der Einsatz ballistischer Raketentechnologie gegen eine Reihe von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates", sagte der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida. "Es ist auch eine Angelegenheit, die die nationale Sicherheit stark beeinträchtigt." Die Verteidigungssysteme seines Landes, darunter die Aegis-Zerstörer und die PAC-3-Luftabwehrraketen, stünden für jede "unerwartete Situation" bereit. Japan werde mit den USA, Südkorea und anderen Ländern zusammenarbeiten, um Nordkorea mit Nachdruck von einem Start abzubringen.

Nordkorea hatte Japan am Dienstag angekündigt, zwischen Mittwoch und dem 1. Dezember einen Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen zu wollen. Der Start sei in Richtung Gelbes Meer und Ostchinesisches Meer angekündigt worden, teilte die japanische Küstenwache mit. Frühere Starts seien in den frühen Morgenstunden des ersten Tages des Zeitfensters erfolgt, und es sei möglich, dass der dritte Versuch erfolgreich sein werde, erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium.In diesem Jahr scheiterten bereits zwei Starts nordkoreanischer Spionagesatelliten.

Der US-Flugzeugträger Carl Vinson ist am Dienstag zu einem geplanten Besuch im südkoreanischen Hafen Busan eingelaufen. Nach Angaben der südkoreanischen Marine ist dies Teil der erhöhten Bereitschaft der Verbündeten gegen die nordkoreanischen Raketen- und Atomdrohungen. Südkorea will zudem am 30. November mit Hilfe der USA von Kalifornien aus seinen ersten Aufklärungssatelliten starten.

(Bericht von Jack Kim, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)