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DER Touristik - Starker Start von Sommer-Reisebuchungen

21.11.2023
um 14:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Rabatte von bis zu 60 Prozent kurbeln bei dem zweitgrößten deutschen Reisekonzern DER Touristik die Nachfrage nach Sommerreisen an.

"Neben dem aktuellen Boom der Winterbuchungen erleben wir derzeit einen außergewöhnlich starken Start der Sommerbuchungen", sagte Ingo Burmester, Chef von DER für Zentraleuropa, am Dienstag. Fast drei Mal so viele Gäste wie im Vorjahr und 15 Prozent mehr als im Touristikjahr 2018/19, dem letzten vor Ausbruch der Corona-Pandemie, hätten bereits gebucht. Sechs von zehn Verbrauchern suchten dafür Reisebüros auf, die eine höhere Kundenzufriedenheit mit dem Urlaub in Nachhinein erzielten als bei Online-Buchungen.

"Wir haben jetzt endgültig die Corona-Zeit hinter uns gelassen mit Umsatz und Gästezahl", sagte Burmester. Die Reisetochter des Einzelhandelsriesen Rewe nennt zu diesem Zeitpunkt keine absolute Zahl zum Umsatz. Dieser sei im Touristikjahr 2022/23 gut ein Fünftel höher als im Vorjahr gewesen bei prozentual zweistelligem Plus der Gästezahlen. Dabei zählte der nach TUI zweitgrößte Reiseveranstalter Europas noch nicht ganz so viele Kunden wie im Vorkrisenjahr 2018/19. Im Kalenderjahr erzielte Rewe in der Touristiksparte knapp fünf Milliarden Euro Umsatz. Dass der Erlös deutlich stärker zulegte, lag neben höheren Preisen am Trend zu höherwertigen Unterkünften. So buchten zehn Prozent mehr Gäste von Marken wie DERTOUR, ITS oder Meiers Weltreisen Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels.

NORDEN GEFRAGT

Unter den Reisezielen für den kommenden Sommer liege die Türkei auf dem ersten Platz, gefolgt von Spanien und Griechenland. Aufsteiger auf Rang vier und fünf seien Tunesien und Ägypten. Der im Oktober ausgebrochene Krieg in Israel habe die Reisebuchungen für das Nachbarland Ägypten in den ersten beiden Wochen gedämpft und zu Stornierungen geführt, sagte Burmester. Seither habe sich die Nachfrage normalisiert, da die meisten Reiseziele weit entfernt seien von der Konfliktzone.

Als Urlaubsregion beliebter werde Nordeuropa, nachdem schon angesichts großer Hitze und Waldbränden rund ums Mittelmeer in diesem Sommer die Buchungen anzogen. Für Skandinavien entschieden sich aktuell schon drei Mal so viele Frühbucher wie im Vorjahr. Die kühleren Gefilde seien aber mit etwa 14 Grad Wassertemperatur in Norwegen kein Ersatz für Badeurlaub, sagte Europa-Direktor Dino Steinkamp. In den Norden ziehe es vielmehr Naturliebhaber, Aktivurlauber oder Kulturinteressierte. Ein stärkerer Wachstumstrend zeichne sich nach Umfragen ab: Während in den vergangenen drei Jahren nur 8,6 Prozent oder sechs Millionen Touristen aus Deutschland sich für Fjorde oder Gletscher statt Palmenstrände im Sommer entschieden, zögen das 29 Prozent als Reiseziel in den kommenden drei Jahren in Betracht.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)