Reuters

Scholz plant Video-Botschaft und Regierungserklärung zur Haushaltskrise

24.11.2023
um 12:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich zur Haushaltskrise äußern.

Am (heutigen) Freitagnachmittag werde eine Video-Botschaft ausgestrahlt, nächsten Dienstag sei eine Regierungserklärung im Bundestag geplant, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung sei in intensiven Verhandlungen zum Haushaltsentwurf 2024, der zunächst zurückgestellt wurde. Finanzminister Christian Lindner (FDP) will zuvor einen Nachtragshaushalt für dieses Jahr vorlegen, mit dem die Schuldenbremse das vierte Jahr in Folge ausgesetzt werden wird. Der Nachtragshaushalt müsse dieses Jahr noch beschlossen werden, sagte Hebestreit. Er soll am kommenden Freitag in erster Lesung im Bundestag beraten werden.

Dabei geht es nach Angaben aus dem Finanzministerium um einen zusätzlichen Betrag von etwa 45 Milliarden Euro, der vor allem die Ausgaben des Energie-Krisenfonds WSF auf eine andere Grundlage stellen soll. So will die Bundesregierung die Konsequenz aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ziehen, das die Übertragung von 60 Milliarden Euro alter Notlagen-Kredite in den Klimafonds für verfassungswidrig erklärt hatte. Das Urteil hat auch Folgen für den WSF, den die Regierung 2022 mit Kreditermächtigungen von 200 Milliarden Euro ausgestattet hatte.

(Bericht von Christian Krämer und Holger Hansen, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)