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USA, Deutschland und andere Länder schließen Abkommen zum Schutz vor KI-Missbrauch

27.11.2023
um 07:47 Uhr

Washington (Reuters) - Die USA, Deutschland und 16 weitere Länder haben am Sonntag (Ortszeit) das offenbar erste detaillierte internationale Abkommen zum Schutz vor dem Missbrauch von künstlicher Intelligenz vorgestellt.

In dem 20-seitigen Dokument kamen die 18 Länder überein, dass Unternehmen, die KI entwerfen und nutzen, diese so entwickeln und einsetzen müssen, dass Kunden und die breite Öffentlichkeit vor Missbrauch geschützt sind. "Dies ist das erste Mal, dass wir eine Bestätigung sehen, dass es nicht nur um coole Funktionen gehen sollte und darum, wie schnell wir sie auf den Markt bringen können (...)", sagte die Direktorin der US-amerikanischen Agentur für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit, Jen Easterly gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Richtlinien der Vereinbarung würden vielmehr widerspiegeln, dass das Wichtigste, was in der Entwurfsphase getan werden müsse, die Sicherheit sei.

Die Vereinbarung ist allerdings unverbindlich und enthält überwiegend allgemeine Empfehlungen, wie etwa die Überwachung von KI-Systemen auf Missbrauch, den Schutz von Daten vor Manipulation und die Überprüfung von Softwareanbietern. Jen Easterly zufolge ist es dennoch wichtig, dass so viele Länder die Idee vertreten, dass bei KI-Systemen die Sicherheit an erster Stelle stehen muss. Das Abkommen ist die jüngste Initiative in einer Reihe von Versuchen von Regierungen auf der ganzen Welt, mehr Einfluss auf die internationale Entwicklung der KI zu nehmen. Europa ist den Vereinigten Staaten bei den Vorschriften rund um KI voraus. So haben beispielweise die Gesetzgeber in Frankreich, Deutschland und Italien kürzlich eine Einigung darüber erzielt, wie künstliche Intelligenz reguliert werden soll, die eine verbindliche Selbstregulierung durch Verhaltenskodizes für sogenannte Basismodelle der KI unterstützt. Zu den 18 Ländern, die die neuen Richtlinien unterzeichnet haben, gehören neben den USA und Deutschland auch Großbritannien, Italien, Tschechien, Estland, Polen, Australien, Chile, Israel, Nigeria und Singapur.

(Bericht von Raphael Satter und Diane Bartz, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)