Reuters

Verband - Weihnachtsgeschäft im Gastgewerbe läuft oft schlechter als 2022

12.12.2023
um 17:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Für viele Gastronomen und Hoteliers in Deutschland läuft das wichtige Weihnachts- und Silvestergeschäft in diesem Jahr schlechter als 2022.

Dies berichten 35,6 Prozent der befragten Unternehmen, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) am Dienstag zu einer Erhebung unter gut 3700 Betrieben mitteilte. Demnach erklärten 22,4 Prozent, dass es besser läuft. Gegenüber 2019 - also im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise - entwickelt sich das Dezember-Geschäft sogar für 56,6 Prozent der Umfrageteilnehmer schlechter, für 14,5 Prozent hingegen besser.

Ein wenig Hoffnung mache der derzeitige Buchungsstand zu den Festtagen: Für 19 Prozent der Umfrageteilnehmer läuft es sehr gut und für 28,5 Prozent gut. 31,3 Prozent bezeichnen es als befriedigend, 15,9 Prozent als schlecht oder sehr schlecht (5,3 Prozent). "Wir wissen, dass die Gäste seit der Corona-Pandemie viel kurzfristiger buchen", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. "So hoffen wir zumindest noch auf einen besseren Jahresendspurt."

Die Branche befürchtet gravierende Folgen, wenn die krisenbedingte Steuererleichterung Ende 2023 ausläuft und die Mehrwertsteuer auf Speisen ab Januar wieder von sieben auf 19 Prozent steigt. Fast zwei Drittel der Firmen geben an, dass sie der Schritt wirtschaftlich hart treffen werde. "Weitere zwölf Prozent treibt die politische Entscheidung an den Rand des Ruins und 5,2 Prozent werden ihren Betrieb mangels Perspektiven sogar ganz aufgeben", hieß es. Nur gut vier Prozent der Betriebe fühlten sich kaum oder nicht betroffen. Zöllick erklärte, viele Firmen hätten keine finanziellen Spielräume mehr. Knapp 89 Prozent der Betriebe geben demnach an, ab Januar die Preise erhöhen zu müssen. "Es drohen Umsatzeinbußen, Jobverluste, Betriebsaufgaben und Insolvenzen in der Branche."

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)