Reuters

Festnahmen wegen Anschlagsplanungen in Dänemark und Niederlanden

14.12.2023
um 16:47 Uhr

Kopenhagen/Tel Aviv (Reuters) - In Dänemark und den Niederlanden sind nach Angaben der dänischen Polizei mehrere Personen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Anschlags festgenommen worden.

Die dänische Polizei sprach von einem koordinierten grenzüberschreitenden Einsatz mit vier Festnahmen. "Die Ermittlungen haben ergeben, dass ein Netzwerk von Personen einen Terrorakt vorbereitet hat", sagte der Chef des dänischen Inlandsgeheimdients PET, Flemming Drejer, bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Der israelische Geheimdienst Mossad erklärte dagegen nach Angaben des Büros von Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dass die dänischen Behörden eine "Hamas-Infrastruktur auf europäischem Boden" aufgedeckt und sieben Personen festgenommen hätten.

Der dänische Geheimdienst hatte im August erklärt, dass sich die Bedrohung für Dänemark verschärft habe, nachdem islamfeindlichen Aktivisten im Sommer mehrere Koran-Exemplare beschädigt hatten. "Die Verhaftungen und Razzien, die wir heute durchführen, basieren auf intensiven Ermittlungen, die PET in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Ausland durchgeführt hat", sagte der PET-Chef. "Dies ist eine äußerst ernste Angelegenheit", sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen der Nachrichtenagentur Ritzau am Rande des EU-Gipfels in Brüssel.

Die niederländische Polizei teilte mit, dass ein 57-jähriger Mann in Rotterdam auf Ersuchen der deutschen Behörden im Rahmen einer deutsch-dänischen Untersuchung festgenommen worden sei. Die niederländische Terrorabwehr NCTV hat in dieser Woche die Bedrohungsstufe für das Land unter Hinweis auf den Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas im Gazastreifen auf die zweithöchste Stufe vier angehoben.

(Bericht von Louise Breusch Rasmussen, Jacob Gronholt-Pedersen, Ari Rabinovitch; geschrieben von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)