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Champagner & Co - Deutsche trinken weniger als vor zehn Jahren

19.12.2023
um 09:47 Uhr

Berlin (Reuters) - Ob Sekt, Prosecco oder Champagner: Zu festlichen Anlässen wie Weihnachten und Silvester wird in Deutschland gerne mit Schaumwein angestoßen.

Im Jahr 2022 wurden hierzulande 267,8 Millionen Liter davon abgesetzt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Durchschnitt trank damit jede Person ab 16 Jahren fünf Flaschen Schaumwein oder 38 Gläser à 0,1 Liter.

"Der Pro-Kopf-Verbrauch lag damit geringfügig über dem des Jahres 2021, das noch stärker von der Covid-19-Pandemie geprägt war", fanden die Statistiker heraus. Damals fanden Feste und Feiern nur eingeschränkt statt, um Ansteckungen mit dem Corona-Virus zu vermeiden. Im Zehn-Jahres-Vergleich ging der Konsum um mehr als ein Fünftel (21,2 Prozent) zurück: 2012 hatte jede Person ab 16 im Schnitt noch 6,6 Flaschen beziehungsweise 49 Gläser Schaumwein getrunken.

Die Grundlage für diese Auswertung bildet die Steuerstatistik. Auf Sekt, Prosecco und Champagner wird bis heute die Schaumweinsteuer erhoben, die vor mehr als 100 Jahren zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte eingeführt wurde. Im vergangenen Jahr nahm der Bund rund 352 Millionen Euro aus der Schaumweinsteuer ein. "Damit hatte sie lediglich einen Anteil von 0,04 Prozent an den gesamten Steuereinnahmen des Bundes, der Länder und Gemeinden", so das Bundesamt. Zum Vergleich: Aus der Biersteuer, die im Gegensatz zur Schaumweinsteuer eine Landessteuer ist, flossen zuletzt 600 Millionen Euro an die Bundesländer.

Insgesamt planen die Deutschen einer Studie zufolge diesmal wegen gestiegener Preise mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ein. Das Budget dafür liege bei durchschnittlich 304 Euro pro Person, wie die GfK-Konsumforscher bei ihrer Umfrage unter Tausend Personen herausfand. Das seien zwar etwas mehr als 2022 mit 299 Euro, aber weniger als in den Pandemiejahren 2020 und 2021 mit jeweils mehr als 320 Euro.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)