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Zahl der Windkraftanlagen steigt leicht, Nennleistung deutlich stärker

09.01.2024
um 10:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Windkraft gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung.

Im vergangenen September waren gut 31.000 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt knapp 68.400 Megawatt an Land und auf See installiert, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Sie nahm damit binnen fünf Jahren um 16 Prozent zu. Die Nennleistung ist die Leistung, die eine Anlage unter Normalbedingungen erbringen kann.

Die Zahl der Windkraftanlagen stieg im gleichen Zeitraum mit einem Plus von drei Prozent allerdings deutlich weniger stark an. "Ein Grund hierfür könnte sein, dass alte Anlagen stillgelegt und durch leistungsstärkere ersetzt wurden", erklärten die Statistiker. Im September 2018 gab es rund 30.200 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von gut 58.800 Megawatt.

Der Anteil von Windkraft an der gesamten Stromerzeugung nimmt gleichzeitig zu. Durch den Betrieb dieser Anlagen wurden von Januar bis September 2023 knapp 89,9 Millionen Megawattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das war ein Viertel mehr als im gleichen Zeitraum 2018. Nur in den ersten drei Quartalen 2020 lag die Netzeinspeisung mit gut 92,3 Millionen Megawattstunden noch höher.

Auch der Anteil von Windkraft an der Stromerzeugung insgesamt hat in den vergangenen Jahren zugenommen: In den ersten drei Quartalen 2023 entfiel erstmals mehr als ein Viertel (27 Prozent) des eingespeisten Stroms auf Windkraft. Von Januar bis September 2018 waren es noch 17 Prozent. Der steigende Anteil hängt auch mit der rückläufigen Stromerzeugung insgesamt zusammen: In den ersten drei Quartalen 2023 wurden 22 Prozent weniger Strom erzeugt als im gleichen Zeitraum 2018.

Insbesondere in den Wintermonaten wird viel Strom aus Windkraft ins Netz eingespeist. Bisheriger Rekordmonat war der Februar 2020: Mit gut 19,8 Millionen Megawattstunden wurden damals 42 Prozent des eingespeisten Stroms mithilfe von Windkraft erzeugt.

(Bericht von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)