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Scholz - Kreislaufwirtschaft kann strukturell ohne Subventionen auskommen

23.01.2024
um 17:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz und führende Vertreter von Industrie, Gewerkschaften und Wissenschaft haben sich für einen Ausbau der Kreislaufwirtschaft in Deutschland ausgesprochen.

Steigende Preise sowie eine geringere Verfügbarkeit von Rohstoffen und die Umweltkosten für deren Gewinnung erforderten, dass Stoffe wiederverwendet werden müssten, sagte Scholz nach einem Treffen der sogenannten Allianz für Transformation am Dienstag im Kanzleramt. Dies erfordere einen Umbau der Produktion, weil darauf geachtet werden müsse, welche Teile wie wiederverwendet werden könnten. Dies erlaube ein billigeres Wirtschaften und sei umweltfreundlicher. "Das ist ein Wirtschaftszweig, der nach unseren Vorstellung strukturell ohne Subventionen auskommt", sagte der SPD-Politiker.

Die Ampel-Regierung habe im Haushalt 2024 Rekord-Investitionen geplant, betonte Scholz. Überall auf der Welt werde in saubere Technologien investiert. "Wir haben die Wahl, mitmachen, zu investieren oder abgehängt zu werden." Man habe sich für die Investitionen entschieden. Die Wiederverwertung von Materialen mindere die Importabhängigkeit.

Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi betonte aber, dass man für das Kreislaufkonzept eine funktionierende Grundstoffindustrie in Deutschland brauche. "Ansonsten geht es nur um Recycling." Nötig seien dafür etwa bezahlbare Energiepreise.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)