Reuters

Nur noch Finanzinvestor CVC will Bundesliga-Einstieg

14.02.2024
um 09:12 Uhr

München (Reuters) - Der Finanzinvestor CVC ist nun der einzige Bewerber um eine Medienrechte-Partnerschaft für die Fußball-Bundesliga.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bestätigte, dass sich der zweite Kandidat, die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone aus dem Rennen zurückgezogen hat. Sie komme "aus verschiedenen Gründen nicht mehr als strategischer Vermarktungspartner der Bundesliga und 2. Bundesliga infrage", teilte der Organisator des deutschen Profifußballs am späten Dienstagabend auf Anfrage mit. Zu Einzelheiten wollte sich die DFL nicht äußern, verwies aber auf die "hohen Anforderungen" an einen Partner durch die im Dezember von den Klubs beschlossenen Modalitäten eines Einstiegs in eine DFL-Rechtevermarktungsgesellschaft.

Insider hatten zuvor berichtet, dass Blackstone erwäge, aus dem Bieterprozess auszusteigen. Ein Grund dafür sei das Zaudern einiger Vereinsfunktionäre, die das Verfahren in die Länge zu ziehen drohten. Das sorge für Unsicherheit. Wenn man den ersten, gescheiterten Anlauf einbeziehe, ziehe sich das Bieterverfahren nun seit mehr als eineinhalb Jahren hin. Zudem habe Blackstone Schwierigkeiten bekommen, unter anderem wegen der strikten Regeln und der geringeren Einflussmöglichkeiten die nötige Finanzierung auf die Beine zu stellen, sagte einer der Insider.

Unter anderem der Präsident des VfB Stuttgart, Claus Vogt, hatte eine neue Abstimmung unter den 36 Erst- und Zweitligaklubs gefordert, nachdem Zweifel am Zustandekommen des ersten Votums vom Dezember aufgekommen waren. Dabei hatte die DFL mit 24 Ja-Stimmen gerade die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht. Fans hatten Bundesliga-Spiele in den vergangenen Wochen immer wieder mit Protestaktionen gegen den Einstieg eines Investors gestört, die lange Unterbrechungen zur Folge hatten.

Die DFL sucht einen Investor für eine Beteiligung von bis zu acht Prozent an einer DFL-Tochter zur Verwertung der Bundesliga-Medienrechte. CVC und Blackstone hatten Insidern zufolge zuletzt rund eine Milliarde Euro für die Rechte-Beteiligung geboten und damit den schwedischen Rivalen EQT ausgestochen. Die offizielle Entscheidung soll bis Ende März fallen, rechtzeitig vor Beginn der Vergabe der Übertragungsrechte für Deutschland und die deutschsprachigen Nachbarstaaten.

Gegen die als Favorit geltende CVC gab es aber unter den Vereinen Bedenken, weil der Investor bereits in Frankreich und Spanien auf ähnliche Weise im Fußball engagiert ist. CVC hofft die Bedenken auszuräumen: Die Transaktionen in den einzelnen Ländern würden von unterschiedlichen Teams gemanagt, so dass keine vertraulichen Informationen abfließen könnten.

(Bericht von Alexander Hübner und Emma-Victoria Farr; Redigiert von Myria Mildenberger; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)