Reuters

EU verurteilt Angriff auf iranisches Botschaftsgelände in Damaskus

03.04.2024
um 17:57 Uhr

Brüssel/Berlin (Reuters) - Die EU hat einen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus verurteilt, bei dem sieben Menschen getötet wurden.

"In dieser äußerst angespannten regionalen Situation ist es unerlässlich, äußerste Zurückhaltung zu üben", schrieb Peter Stano, ein Sprecher der Europäischen Kommission, am Mittwoch in einem Beitrag auf der Plattform X. "Der Grundsatz der Unverletzlichkeit der diplomatischen und konsularischen Einrichtungen und des Personals muss in allen Fällen und unter allen Umständen im Einklang mit dem Völkerrecht respektiert werden." Der Iran machte Israel für den Angriff verantwortlich, bei dem zwei seiner Generäle und fünf Militärberater auf dem Gelände seiner Botschaft in Damaskus getötet wurden. Israel hat sich nicht zu dem Angriff bekannt und geäußert.

Die Bundesregierung äußerte sich dagegen zurückhaltender. "Wir kennen die Berichte, dass das ein Gebäude des Iran, der iranischen Botschaft ist, dass es iranisches Konsulatsgebäude gewesen sein soll", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin. "Wir kennen auch Äußerungen aus anderer Quelle, die das bestreiten." Dies könne man nicht abschließend überprüfen. "Aber gewaltsame Maßnahmen oder militärische Operationen, die sich gegen Botschaften oder Konsulate richten, bergen gefährliches Eskalationspotenzial", fügte der Sprecher hinzu. "Und jeder bestätigte bewaffnete Angriff gegen eine Botschaft oder ein Konsulat wäre ein Grund zur Sorge."

Der Iran hat seit Ausbruch des Gaza-Krieges einen direkten Konflikt mit Israel vermieden, aber gleichzeitig die Angriffe seiner Verbündeten auf israelische und US-amerikanische Ziele unterstützt. Der iranische Oberste Führer, Ajatollah Ali Chamenei, schwor jedoch Rache für den Luftangriff vom Montag, bei dem ein Konsulargebäude neben dem Hauptbotschaftskomplex im Mezzeh-Viertel der syrischen Hauptstadt zerstört wurde.

(Bericht von Bart Meijer, Andreas Rinke; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)