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Mehr Deutsche fahren Bus&Bahn - Aber weniger Passagiere als vor Corona-Krise

08.04.2024
um 10:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Auch dank des Deutschland-Tickets sind im vergangenen Jahr spürbar mehr Menschen Bus und Bahn gefahren.

Das Fahrgastaufkommen im Linienverkehr im Nah- und Fernverkehr stieg um sieben Prozent auf fast 10,9 Milliarden, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Dennoch waren 2023 noch immer knapp acht Prozent weniger Fahrgäste unterwegs als vor Beginn der Corona-Pandemie 2019. Neben dem im Mai eingeführten Deutschland-Ticket dürfte der geschätzte Anstieg der Bevölkerungszahl um 0,3 Millionen auf 84,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zum Jahresende 2023 zu den Fahrgastzuwächsen mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln beigetragen haben, erklärte das Amt.

Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der 99 Prozent des Linienverkehrs abdeckt, stieg das Fahrgastaufkommen im Vergleich zu 2022 ebenfalls um sieben Prozent und blieb damit knapp acht Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Insbesondere im Eisenbahn-Nahverkehr gab es Zuwächse von neun Prozent auf 2,6 Milliarden Passagiere. Im Nahverkehr mit Straßenbahnen gab es ein Plus in gleicher Höhe auf 3,7 Milliarden Fahrgäste.

Die derzeit gemeldeten Daten für den Liniennahverkehr mit Bussen, der mit 5,0 Milliarden Fahrgästen einen Zuwachs um fünf Prozent verzeichnet, bilden laut Statistikamt womöglich den tatsächlichen Zuwachs nicht vollständig ab. Den regionalen Verkehrsunternehmen fehlten Daten zu Verkäufen des Deutschland-Tickets, das teilweise über bundesweite Plattformen verkauft wurde. Vor allem in Bussen kommen automatische Fahrgastzählsysteme vergleichsweise selten zum Einsatz. Dies führte vermutlich zu einer Unterschätzung der Fahrgastzahlen im Busverkehr, wie es hieß.

Im Fernverkehr stieg das Fahrgastaufkommen 2023 um neun Prozent auf 159 Millionen Reisende. Mit Eisenbahnen waren dabei 148 Millionen Menschen unterwegs - das sind sieben Prozent mehr als 2022 und fünf Prozent weniger als 2019. Die Zahl der Reisenden in Fernbussen war mit 10,4 Millionen zwar deutlich um 39 Prozent höher als im Vorjahr, aber nur rund halb so hoch wie 2019.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)