Reuters

Tarifeinigung von Lufthansa und UFO - keine Streiks mehr

11.04.2024
um 10:02 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Lufthansa und die Gewerkschaft UFO haben sich auf höhere Löhne für die rund 19.000 Flugbegleiter der Airline geeinigt.

Wie UFO am Donnerstag weiter mitteilte, erhalten die Mitarbeitenden in drei Stufen insgesamt 16,5 Prozent mehr Tarifgehalt rückwirkend ab 1. Januar. Die Laufzeit beträgt 36 Monate bis Ende 2026. Bei Berücksichtigung des Zinseffekts seien es 17,4 Prozent. Hinzu kommen eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro und die Erhöhung diverser Zulagen. Nach den Tarifabschlüssen für die Lufthansa-Bodenbeschäftigten und das Sicherheitspersonal an Flughäfen mit der Gewerkschaft Verdi ist damit auch von dieser Seite kein Arbeitskampf mehr zu erwarten.

UFO hatte eine Erhöhung um 15 Prozent bei 18 Monaten Laufzeit gefordert neben der Pauschale und höheren Zulagen. Nach einem ersten Scheitern der Verhandlungen hatten die Beschäftigten am 12. März die Arbeit niedergelegt, um ihre Forderung zu unterstreichen und damit für massive Flugausfälle gesorgt. Ein Arbeitskampf sei leider nicht zu verhindern gewesen, um die Lufthansa von der Ernsthaftigkeit der Forderungen zu überzeugen, erklärte UFO-Verhandlungsführer Harry Jaeger. "Mit dem Ergebnis können wir nun aber sehr zufrieden sein."

Bei den Kabinenbeschäftigten der Lufthansa in Deutschland gibt es unterdessen noch zwei laufende Tarifrunden, die UFO zufolge aber auf eine Einigung zusteuern. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Regionalfluggesellschaft Lufthansa Cityline sollen ein ähnliches Paket wie die Kollegen der Hauptmarke bekommen. Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines geht es um den erstmaligen Abschluss eines Tarifvertrags. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit Discover ein Tarifwerk zu diesen Themen in Kürze abschließen können", erklärte UFO-Tarifvorständin Sara Grubisic. Gesprächsbedarf mit dem Arbeitgeber sieht UFO außerdem zu Sonderregeln für kurzfristige zusätzliche Einsätze im Sommer, die wegen des anhaltenden Personalmangels wieder notwendig sein könnten. "Aber es kommt auch hier zu keinen Arbeitskämpfen", sagte Jaeger.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)