Reuters

Produktionshochlauf treibt Kosten bei Airbus nach oben

11.04.2024
um 10:12 Uhr

Paris (Reuters) - Der Hochlauf der Produktion kommt den europäischen Flugzeugbauer Airbus zunächst teuer zu stehen.

Finanzchef Thomas Toepfer sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters, das Unternehmen stelle schon jetzt Personal ein, um bis 2026 eine Produktionsrate von 75 Maschinen des Typs A320neo pro Monat zu schaffen. "Natürlich treffen uns die Kosten jetzt, während wir erst dann von der höheren Effizienz profitieren, wenn wir ab 2026 und 2027 mit einer stabilen Rate produzieren."

Branchenkreisen zufolge lagen die Kosten zu Jahresbeginn im Zivilflugzeuggeschäft höher als geplant. Toepfer lehnte eine Stellungnahme dazu ab und sagte, die Kosten für den Hochlauf zahlten sich mit der Zeit aus. Airbus strebt an, bis 2026 auf eine monatliche Rate von 75 Maschinen zu kommen, das sind ungefähr 50 Prozent mehr als derzeit. Dazu sind Tausende zusätzliche Arbeitskräfte nötig, zwei neue Produktionslinien werden gebaut. Allein 2023 stellte Airbus 13.000 neue Mitarbeiter ein, davon 10.000 auf neu geschaffenen Stellen. "Warum? Weil wir nicht unsere eigenen Engpässe schaffen wollen in einem Lieferumfeld, das ohnehin herausfordernd ist", sagte Toepfer.

Im Rennen mit dem Erzrivalen Boeing hat Airbus derzeit die Nase vorn und fährt deswegen seine Produktion hoch. Einige Zulieferer haben sich jedoch skeptisch zu den Hochlaufplänen geäußert. Sie fürchten, auf den Kosten für die nötigen Investitionen sitzen zu bleiben, wenn die Geschäfte für die Branche wieder schlechter laufen. Toepfer sagte, Airbus werde auch weiterhin seine Lieferanten zu Investitionen anhalten. "Es gibt Unsicherheiten, und deswegen dürfen wir nicht übertreiben, aber wir müssen etwas Druck machen, damit Schwung in die Sache kommt. Es ist ein Balanceakt." Immerhin gäben die vollen Auftragsbücher bei Airbus Sicherheit.

(Bericht von Tim Hepher, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)