Reuters

Knot (EZB) stört sich nicht an Erwartung der Märkte mit Blick auf Zinssenkungen

18.04.2024
um 15:42 Uhr

Frankfurt/Paris (Reuters) - EZB-Ratsmitglied Klaas Knot sieht die Märkte bei ihrer Einschätzung des geldpolitischen Kurses auf der richtigen Spur.

Drei Zinssenkungen in diesem Jahr, wie sie die Märkte einpreisten, seien möglich, sagte er am Donnerstag Bloomberg TV. Er fühle sich "nicht unwohl" mit diesen Annahmen. Doch sei die Europäische Zentralbank (EZB) nicht auf einen Zinspfad festgelegt, betonte der niederländische Notenbankchef. Knot sinnierte vorigen Monat über drei Zinssenkungen im laufenden Jahr, wobei Schritte nach unten im Juni, September und Dezember möglich seien.

Laut EZB-Vizechef Luis de Guindos ist es angesichts der aktuellen Lage klar, dass die Währungshüter datenabhängig und von Sitzung zu Sitzung vorgehen müssen: "Mit diesem Ausmaß an Unsicherheit ist es sehr schwierig, eine Art Forward Guidance hinsichtlich der Zukunft zu liefern." Unter "Forward Guidance" werden im Notenbank-Sprech geldpolitische Orientierungslinien mit Blick auf den Zinskurs der Währungshüter verstanden.

Für die Zinssitzung im Juni sind bereits wichtige Weichen gestellt. Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau betonte, im Juni dürfte die Zeit für die Zinswende gekommen sein: "Falls es keine große Überraschung gibt, sollten wir die Zinsen senken. Wir sind zunehmend zuversichtlich, was den Desinflationspfad im Euroraum angeht", sagte Villeroy dem Sender CNBC. Auf ihrer jüngsten Sitzung hielten die Währungshüter den Leitzins weiter bei 4,50 Prozent und den am Finanzmarkt richtungsweisenden Einlagensatz bei 4,00 Prozent.

(Bericht von Balazs Koranyi, Inti Landauro, geschrieben von Reinhard Becker.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)