Reuters

Gewerkschaft stimmt Bau-Schlichterspruch zu - Arbeitgeber lehnen vorerst ab

19.04.2024
um 12:52 Uhr

Berlin (Reuters) - In der Tarifrunde am Bau zeichnet sich auch im Rahmen der Schlichtung vorerst keine Lösung ab.

Der Schlichter Rainer Schlegel habe am Freitag einen Schlichterspruch gefällt, dem allerdings nur die Verhandlungskommission der Gewerkschaft IG BAU zugestimmt habe, teilte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. "Die Schlichtungskommission der Arbeitgeber hat den Spruch abgelehnt." Die Gremien der Bauunternehmen könnten dem Vorschlag innerhalb der nächsten 14 Tage noch zustimmen. "Sollten Sie dies nicht tun, dann ist natürlich Arbeitskampf angesagt", sagte Robert Feiger, der Bundesvorsitzende der IG BAU. "Die Stimmung unter den Baubeschäftigten ist hochexplosiv." Die Verhandlungskommission der Gewerkschaft empfiehlt der Bundestarifkommission der IG BAU, sich dem Votum anzuschließen.

Der Schlichterspruch für die rund 930.000 Beschäftigten sieht vor, dass die Einkommen um 250 Euro pro Monat zum 1. Mai 2024 steigen. Zum 1. April 2025 soll es eine Erhöhung von weiteren 4,15 Prozent im Westen und 4,95 Prozent im Osten geben, erklärte die Gewerkschaft. Die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr soll in Ost wie West 1080 Euro betragen, die anderen Lehrjahre würden ähnlich angehoben. Die Gewerkschaft hatte 500 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Monat mit einer Laufzeit von einem Jahr gefordert.

(Bericht von Klaus Lauer, Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)