Reuters

Studie - Boom bei Gründungen von KI-Startups in Deutschland

24.04.2024
um 13:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Euphorie um die Chancen Künstlicher Intelligenz (KI) hat die deutsche Firmengründerszene einer Studie zufolge voll im Griff.

Gegen den allgemeinen Trend sei die Zahl der jungen Unternehmen mit KI-Bezug 2023 um zwei Drittel auf 341 gestiegen, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des deutschen Startupverbandes und von Hubraum, der Wagniskapital-Tochter der Deutschen Telekom.

Geldgeber setzten ebenfalls verstärkt auf diese Technologie: Zwischen 2021 und 2023 habe sich das Finanzierungsvolumen auf 22,3 Milliarden Euro fast verfünffacht. Insgesamt sei das Volumen der Kapitalspritzen für deutsche Startups dagegen um 57 Prozent geschrumpft.

Besonders viele Neugründungen setzten auf sogenannte Generative KI (GenAI), die wie ChatGPT von OpenAI oder Gemini von Google Inhalte auf Grundlage weniger Stichworte erstellen kann. Gründer dieser Startups hätten meist ehrgeizige Ziele: Ein Fünftel der Befragten strebten eine Milliardenbewertung an. Der geschäftliche Erfolg sei aber kein Selbstläufer, warnte Hubraum-Manager Axel Menneking. Dazu müsse die Zusammenarbeit zwischen den Startups und der restlichen Wirtschaft intensiviert und der Zugang zu technologischer Infrastruktur verbessert werden.

Ungeachtet des explosiven Wachstums hinke Deutschland im internationalen Vergleich hinterher, betonten die Autoren der Studie. "Pro Kopf wird in den USA zwölfmal so viel Kapital in GenAI-Startups investiert wie in Deutschland." Daher sähen zwei Drittel der Befragten Gründer die Vereinigten Staaten langfristig als Sieger im Rennen um die Führungsrolle bei dieser Technologie. "Wir müssen dringend mehr Kapital mobilisieren", forderte Nicole Büttner, stellvertretende Vorsitzende des Startupverbandes. Der Wachstumsfonds der Bundesregierung sei ein positiver Schritt.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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