Reuters

Meta enttäuscht mit Ausblick und höheren KI-Ausgaben

25.04.2024
um 08:52 Uhr

Bangalore/ New York (Reuters) - Die milliardenschweren Ausgaben zur Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) werden sich für Meta wohl vorerst nicht in einem Wachstumsschub niederschlagen.

Die Facebook-Mutter legte am Mittwoch einen enttäuschenden Ausblick für das laufende Quartal vor und schraubte gleichzeitig ihre Investitionsprognosen hoch.

Die Aktien des US-Konzerns, der sein 20-jähriges Jubiläum feiert, stürzten daraufhin im nachbörslichen US-Geschäft um gut zwölf Prozent ab. Dies war der größte Kursrutsch seit eineinhalb Jahren. In ihrem Sog büßten der Snapchat-Betreiber Snap fünf Prozent und die Google-Mutter Alphabet drei Prozent ein.

EIGENE KI SOLL CHATGPT UND GEMINI KONKURRENZ MACHEN

Meta kalkuliert den Angaben zufolge für 2024 mit Investitionen in Höhe von 35 bis 45 nach zuvor 30 bis 37 Milliarden Dollar, um den Rückstand zur KI-Konkurrenz aufzuholen. Die Ausgaben insgesamt würden voraussichtlich bei 96 bis 99 statt 94 bis 99 Milliarden Dollar liegen. "Ungeachtet aller kühnen KI-Pläne kann es sich Meta nicht leisten, das Kerngeschäft mit Internet-Werbung aus den Augen zu verlieren", warnte Sophie Lund-Yates, leitende Analystin beim Brokerhaus Hargreaves Lansdown.

In der vergangenen Woche hatte Meta eine Vorab-Version seiner KI "Llama 3" vorgestellt. Anders als die Konkurrenzprodukte ChatGPT von OpenAI oder "Gemini" von Google ist dieses sogenannte große Sprachmodell als Open Source verfügbar. Der Programmcode ist frei zugänglich und kann von jedem verändert werden. Zu den bekanntesten Beispielen derartiger Software zählen das Betriebssystem "Linux" und der Internet-Browser "Firefox". Außerdem arbeitet Meta an einem eigenen KI-Spezialprozessor, um die Abhängigkeit vom Weltmarktführer Nvidia zu verringern.

Zum Jahresauftakt hatte Meta den Umsatz weiteren Angaben zufolge um etwa ein Viertel auf 36,5 Milliarden Dollar gesteigert. Analysten hatten allerdings mit einer guten halben Milliarde mehr gerechnet.

(Bericht von Yuvraj Malik und Katie Paul; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)