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Deutsche Anleihen geben erneut nach

28.06.2022
um 12:49 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben auch am Dienstag unter Druck gestanden. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel am Mittag um 0,84 Prozent auf 145,17 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 1,63 Prozent. Das Mitte Juni markierte Achtjahreshoch von 1,92 Prozent liegt aber noch um einiges entfernt.

Am Anleihemarkt wirken seit einigen Wochen gegenläufige Kräfte. Während die hohe Inflation und die hohen Inflationserwartungen für Zinsauftrieb sorgen, werden die Kapitalmarktzinsen durch aufkommende Rezessionsängste belastet. Zuletzt hat die tendenziell bessere Stimmung an den Finanzmärkten die Anleihekurse fallen lassen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bestätigte unterdessen im portugiesischen Sintra die Straffungsabsicht der Europäischen Zentralbank (EZB). Derzeit wird für Juli eine erste Zinsanhebung seit elf Jahren erwartet, vermutlich um 0,25 Prozentpunkte. Im September könnte dann eine deutlichere Anhebung um 0,5 Punkte folgen.

Lettlands Notenbankchef Martins Kazaks brachte einen größeren Zinsschritt schon für die kommende EZB-Sitzung im Juli ins Gespräch. Kazaks gilt allerdings als Notenbanker mit einer besonders straffen geldpolitischen Haltung./bgf/jkr/jha/

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