Reuters

SPD-Finanzexperte - Bei Börsenfusion Frankfurt nicht schwächen

26.02.2016
um 16:41 Uhr

Berlin (Reuters) - Die SPD sorgt sich wegen der geplanten Fusion der Deutschen Börse mit der London Stock Exchange um das deutsche Finanzzentrum.

"Der Finanzplatz Frankfurt ist ein attraktiver Standort", sagte SPD-Vize-Fraktionschef Carsten Schneider am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin: "Bei der Fusion muss sichergestellt werden, dass das auch künftig so bleibt." Es sei deshalb entscheidend, dass in der Mainmetropole auch dauerhaft wachstumsstarke Geschäftsfelder angesiedelt seien.

Grundsätzlich finde eine große europäische Börse, die kein Übernahmekandidat sei, seine Unterstützung, sagte Schneider. Gerade in der jetzigen Zeit sei es ein gutes Signal, dies mit den Briten anzugehen. Er mahnte aber zugleich: "Ein deutscher Kapitalmarktzugang ist für die starke deutsche Realwirtschaft entscheidend." Die 25 Milliarden Euro schwere Börse soll ihren Sitz in London haben. Schneider sagte, neben der Ansiedlung von Geschäftsfeldern sei für ihn wichtig, wo künftig die Steuern gezahlt würden.

Zuvor hatte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) gewarnt, die Fusion dürfe nicht zu einer Abwanderung von Arbeitsplätzen führen. Die Deutsche Börse und die LSE hatten am Dienstag angekündigt, einen "Zusammenschluss unter Gleichen" anzustreben. Geführt werden soll der neue Konzern von Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter, wie Reuters am Dienstag berichtete.

Deutsche Börse AG

WKN 581005 ISIN DE0005810055

London Stock Exchange Group PLC

WKN A0JEJF ISIN GB00B0SWJX34