Reuters

Verbraucherschützer fordern nach Diesel-Urteil mehr Druck auf VW & Co

01.03.2018
um 06:41 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschlands oberster Verbraucherschützer fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Nachrüstung von schmutzigen Diesel-Fahrzeugen durch Autohersteller zur Chefsache zu machen.

"Der politische Druck auf die Autohersteller muss viel größer werden", sagte Klaus Müller, Chef des Bundesverbands Verbraucherzentrale, der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Der Verbraucher darf hier nicht alleine auf den Kosten sitzen bleiben." Der Verband prüfe auch, ob Schadenersatzklagen wegen der Wertverluste schmutziger Diesel-Fahrzeuge gegen Autobauer oder Kommunen möglich seien.

Das Bundesverwaltungsgericht hatte diese Woche den Weg für Fahrverbote für Millionen von Diesel-Autos in deutschen Städten frei gemacht. Wenn die Luft nicht anders sauberer werde, seien sie als letztes Mittel zulässig. Die Fahrverbote müssten aber verhältnismäßig sein und dürften nicht über Nacht eingeführt werden.

Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks will Volkswagen & Co in die Pflicht nehmen. "Wer seinen Diesel nachrüsten kann und will, der sollte einen Anspruch darauf haben, dass der Hersteller das übernimmt", sagte die SPD-Politikerin der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Die eigentlichen Verursacher des Problems dürften nicht aus dem Blick geraten. Die Autobauer lehnen eine teure und aufwendige Umrüstung älterer Diesel-Fahrzeuge ab. Sie setzen auf schnellere und günstigere Software-Updates.

BAY.MOTOREN WERKE AG ST

WKN 519000 ISIN DE0005190003

MERCEDES-BENZ GRP NA O.N.

WKN 710000 ISIN DE0007100000

VOLKSWAGEN AG VZO O.N.

WKN 766403 ISIN DE0007664039