Reuters

Merkel sieht Hardware-Nachrüstung für Diesel skeptisch

11.04.2018
um 12:56 Uhr

Meseberg (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich reserviert gegenüber einer Hardware-Nachrüstung für Dieselfahrzeuge gezeigt.

Nutzen und Kosten müssten auf jeden Fall in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, sagte Merkel am Mittwoch nach der Klausurtagung des Bundeskabinetts auf Schloss Meseberg. "Und diese Hardware-Nachrüstung ist ja relativ kostenintensiv." Die Endauswertung der Hardware-Gutachten stehe auch noch aus. Die Bundesregierung wolle Fahrverbote und die Einführung einer blauen Plakette möglichst vermeiden und rechne damit, dass in zwei bis drei Jahren noch etwa zehn von zuletzt 66 Städten in Deutschland von zu hoher Schadstoffbelastung durch Diesel-Fahrzeuge betroffen seien.

Die Regierung wisse um die Bedeutung der Autobauer als Leitindustrie. Es gebe aber klare Erwartungen an die Automobilindustrie, die erkennbar gravierende Fehler gemacht habe. "Dafür kann weder der Kunde geradestehen noch der Steuerzahler, sondern das muss so weit wie möglich von der Automobilindustrie wieder in Ordnung gebracht werden", sagte die Kanzlerin." Zu den Personalveränderungen an der Spitze der Deutschen Bank und des Volkswagen-Konzerns sagte sie lediglich, dass es sich um unternehmerische Entscheidungen handle, die von der Bundesregierung zur Kenntnis genommen worden seien.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039