Reuters

Umweltministerin schlägt Autobauern Stufenplan für Umrüstung vor

28.05.2018
um 07:41 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) geht im Skandal um Abgasmanipulationen von Dieselfahrzeugen auf die deutschen Autohersteller zu.

"Mir geht es nicht darum, sofort flächendeckend in Deutschland alle Diesel nachzurüsten", sagte Schulze im "Welt"-Interview (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Sie plädiere vielmehr für einen "Stufenplan" und dafür, zunächst "gezielt Fahrzeuge dort nachzurüsten, wo die Luft besonders schlecht ist". Auf diese Weise könnten Fahrverbote verhindert und der finanzielle Aufwand begrenzt werden. "Die Gesamtkosten lägen dann eher im niedrigen einstelligen Milliardenbereich", sagte die Ministerin.

Schulze betonte, dass es weder den Fahrzeughaltern noch den Steuerzahlern zuzumuten sei, die Kosten für die Diesel-Nachrüstungen zu tragen. Sie sieht die Automobilindustrie in der Pflicht, verfügt allerdings über keine rechtliche Handhabe, diese Forderung durchzusetzen. "Es gibt keine Möglichkeit, sie zu zwingen", sagte Schulze. Die Hersteller seien aber in einer "moralischen Verantwortung" gegenüber den Verbrauchern: "Sie waren es, die besonders umweltfreundliche Dieselautos versprochen haben, und nun müssen sie liefern." Ohne Nachrüstungen würden das Vertrauen der Verbraucher weiter sinken und die Dieselabsatzzahlen weiter in den Keller gehen.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039