Berlin (Reuters) - Die Ministerpräsidenten von Bayern und Niedersachsen fordern von der Bundesregierung nach dem Autogipfel im Kanzleramt weitere Hilfen für die Autoindustrie und die Energiewende.
Die nächsten zehn Jahre seien für die deutsche Autoindustrie entscheidend, sagten sowohl Markus Söder (CSU) als auch Stephan Weil (SPD) am Montag in Berlin auf dem Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung". "Der Bund ist im Obligo, mehr zu machen", sagte CSU-Chef Söder. "Wir müssen die Technologieführerschaft in der Welt behalten", mahnte er und kritisierte die Vergabe der geplanten Batterieforschungszentrum ins nordrhein-westfälischen Münster. Die Forschung müsse nahe an der Autoindustrie sitzen - also beispielsweise in Niedersachsen oder Baden-Württemberg.
Niedersachsens Ministerpräsident Weil mahnte zugleich, dass die Bundesregierung auch bei der Energiewende mehr tun müsse. Man müsse schneller werden bei der Lade-Infrastruktur für E-Autos. Es nutze niemanden, wenn zwar Elektroautos gekauft würden, diese dann aber mit Kohlestrom führen. Deshalb müssten die erneuerbaren Energie wie Windstrom erheblich ausgebaut werden. "Wenn nichts passiert, dann hängt diese Schlüsselindustrie für den Klimaschutz am seidenen Faden", warnte Weil mit Blick auf die vom Windturbinen-Hersteller Enercon angekündigten Kündigungen. "Wir brauchen von der Bundesregierung einen sehr klaren Antritt für die E-Mobilität und die Energiewende." Diese stolpere derzeit vor sich hin.