Reuters

Media-Saturn erwartet besseres Weihnachtsgeschäft

28.10.2015
um 15:21 Uhr

- von Nikola Rotscheroth und Matthias Inverardi

Köln (Reuters) - Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn erwartet ein starkes Weihnachtsgeschäft in Deutschland.

"Der Umsatz wird voraussichtlich besser werden als noch im Vorjahr", sagte Media-Saturn-Deutschlandchef Wolfgang Kirsch am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Das neue Konzept greife. Die zu Metro gehörende Elektronikkette will den Online-Handel stärker mit dem stationären Geschäft verknüpfen. Nach Ansicht von Kirsch hat sich Media-Saturn von der Entwicklung der Branche, die unter der Schwäche des TV-Geschäfts leidet, abgekoppelt, und auf dem Heimatmarkt in den vergangenen Monaten kontinuierlich Marktanteile und Umsatz ausgebaut. "Ich erwarte, dass diese Entwicklung über Weihnachten anhält", sagte Kirsch: "Die Stimmung ist gut bei Media-Saturn."

Händler fahren traditionell den Löwenanteil ihrer Gewinne im Weihnachtsgeschäft ein. Deutschland ist der mit Abstand größte Markt für Media-Saturn. Die mit rund 65.000 Mitarbeitern in 15 europäischen Ländern aktive Metro-Tochter hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende September) insgesamt ein Umsatzplus von 3,6 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro geschafft. Damit ist das einstige Sorgenkind wieder Hoffnungsträger für die Konzernmutter Metro. Denn Media-Saturn war wegen Differenzen der Eigner erst spät in das wichtige Online-Geschäft eingestiegen - Saturn war etwa erst 2011 mit einem eigenen Online-Shop ans Netz gegangen. Nun soll das Geschäft im Internet und in den Läden besser miteinander verschränkt und ausgebaut werden. Der Online generierte Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 1,8 Milliarden Euro.

Das engmaschige Netz der Märkte der beiden Ketten quer durch die Republik sieht Kirsch als einen wichtigen Vorteil gegenüber dem größten Online-Händler Amazon, der bislang nicht mit Läden in den Städten vertreten ist. Kunden können so im Netz bestellen und ihre Waren etwa rasch in der Filiale vor Ort abholen. Preis und eine große Auswahl an Produkten seien immer noch wichtig, aber nicht mehr allein die entscheidenden Kriterien. Der Kunde wolle auch Beratung und einen guten Service vor Ort. Trotz des wachsenden Internet-Handels würden 80 Prozent des Geschäfts noch immer in den Läden abgewickelt, 45 Prozent der Bestellungen im Netz holten die Kunden selbst in den Filialen ab, sagte Kirsch.

Mit neuen Konzepten will Media-Saturn noch mehr Kunden an sich binden. Ein Beispiel dafür ist Saturn Connect, ein kleinerer Ableger des klassischen Saturns speziell für digitale Produkte, der am Donnerstag in Köln die Pforten öffnet. Smartphones und Tablets sowie das vernetzte Zuhause stehen im Mittelpunkt. Aber Saturn setzt auch auf verstärkte Beratung und Reparaturen. "Wir sehen Potenzial für einige hundert Läden in Deutschland", sagte Kirsch bei der Vorstellung des neuen Konzepts.

Amazon.com Inc.

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CECONOMY AG

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