Reuters

Kartellamt schaut Messenger-Diensten auf die Finger

12.11.2020
um 10:57 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Das Bundeskartellamt nimmt Messenger-Dienste ins Visier.

Dabei untersuchen die Wettbewerbshüter, ob und wie persönliche Daten von Diensten wie etwa WhatsApp, Skype oder Telegram geschützt werden. "Wir wollen darüber und über mögliche Verstöße gegen Verbraucherrechte aufklären", kündigte Kartellamtschef Andreas Mundt am Donnerstag an. Dazu leitete die Behörde eine Sektoruntersuchung ein, bei der sie Unternehmen und Experten befragen will. Sie will dabei auch prüfen, welche Auswirkungen verbesserte Möglichkeiten der Verbraucher hätten, auch dann miteinander zu kommunizieren, wenn sie bei verschiedenen Messenger-Diensten sind.

Untersuchungen und Medienberichte wiesen immer wieder auf mögliche Verbraucherrechtsverstöße in der Branche hin, teilte das Kartellamt weiter mit. So könnte der Umgang etablierter Messenger-Dienste mit den persönlichen Daten der Verbraucher mitunter gegen geltendes Datenschutzrecht verstoßen.

Das Kartellamt kann Branchen-Untersuchungen auch mit Blick auf den Verbraucherschutz einleiten. Verfahren gegen einzelne Konzerne, bei denen Verdacht auf Verbraucherrechtsverstöße besteht, kann die Behörde aber im Gegensatz zum Kartellrecht nicht einleiten. Nach Abschluss der Ermittlungen im Bereich der Messenger-Dienste wollen die Wettbewerbshüter die Ergebnisse in einem Bericht öffentlich machen.

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