Reuters

Britischer Lieferdienst Deliveroo wächst trotz offener Restaurants

11.08.2021
um 10:32 Uhr

London (Reuters) - Die wiedereröffneten Restaurants in Europa haben dem Wachstum des Essenslieferdienstes Deliveroo keinen Abbruch getan.

Der Umsatz sei im ersten Halbjahr um 82 Prozent auf 922,5 Millionen Pfund (umgerechnet fast 1,1 Milliarden Euro) gestiegen, wie der britische Anbieter am Mittwoch mitteilte. Trotz des Wachstums machte Deliveroo angesichts anhaltend hoher Investitionen einen Betriebsverlust, der sich um zehn Prozent auf knapp 32 Millionen Euro verringerte.

Neben Amazon ist seit Kurzem auch der in Deutschland ansässige Wettbewerber Delivery Hero an Deliveroo beteiligt. Über die Beweggründe von Delivery-Hero-Chef Niklas Östberg für den Einstieg sagte Deliveroo-Chef William Shu zu Reuters: "Ich denke, seine Sicht war: Die Aktie ist unterbewertet, ich werde kaufen und ich kenne die Branche supergut." Er gehe davon aus, dass es sich um eine "Finanzinvestition" handelt. Der Dax-Konzern Delivery Hero, der am Donnerstag Einblick in das abgelaufene Quartal gibt, hält rund fünf Prozent an Deliveroo. Nach der Bekanntgabe legte die Deliveroo-Aktie zwischenzeitlich mehr als neun Prozent auf 356 Pence zu und stieg damit auf das höchste Niveau seit dem katastrophalen Börsendebüt im März, als der Anteilsschein bis zu 30 Prozent eingebrochen war.

Deliveroo ist in Großbritannien und elf weiteren Ländern aktiv. Im Gegensatz zu Delivery Hero verfügen die Briten nicht über eigene Lager, um auch Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs auszuliefern, sondern setzen auf Kooperationen mit Supermarktketten. Kunden schätzten dies, sagte Shu. Erst kürzlich hatte sich Deliveroo wegen hoher Kosten vom spanischen Markt zurückgezogen, wo es unter anderem mit Glovo und Just Eat Takeaway konkurrierte. An Glovo ist Delivery Hero ebenfalls beteiligt.

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