Reuters

Baukonzern Strabag kappt sämtliche Verbindungen nach Russland

15.03.2022
um 14:47 Uhr

Wien (Reuters) - Der österreichische Baukonzern Strabag zieht sich komplett aus Russland zurück und will keine Dividende an seinen russischen Kernaktionär zahlen.

Das teilte der Bauriese, der kaum noch Aktivitäten in Russland hatte, am Dienstag mit. Die Privatstiftung von Ex-Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner sei zudem aus dem langjährigen Syndikatsvertrag mit der russischen Rasperia ausgestiegen, nachdem Bemühungen, den russischen Anteil an sich zu ziehen, gescheitert seien.

Rasperia ist dem Oligarchen Oleg Deripaska zuzuordnen und hält 27,8 Prozent an der Strabag. Die Privatstiftung von Haselsteiner besitzt einen Anteil von rund 28,3 Prozent. "Der Vorstand begrüßt den Schritt unserer Kernaktionärin, der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, durch die Kündigung des Syndikatsvertrages klare Verhältnisse zu schaffen", sagte Strabag-Chef Thomas Birtel. Das Management sei bereit, alle rechtlichen möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Dies beziehe sich "im Blick auf die aktuell von Großbritannien und Kanada erlassenen Sanktionen insbesondere auf die Auszahlung von Dividenden". Das Russland-Geschäft hatte zuletzt mit 0,3 Prozent der Konzernleistung nur eine geringe Bedeutung.

Dem Syndikat gehören auch der Versicherer Uniqa sowie die zur Raiffeisen Bank International gehörende Raiffeisen Kaitalanlage-Gesellschaft an, die gemeinsam rund 30 Prozent an der Strabag halten. Der Vertrag war seit 2007 in Kraft und sah neben der Nominierung von Aufsichtsratmitgliedern auch die Absprache von Abstimmungen auf der Hauptversammlung vor.

Uniqa

WKN 928900 ISIN AT0000821103