Reuters

SNB-Sichteinlagen sinken - CS und UBS könnten weniger Hilfe abgerufen haben

03.04.2023
um 14:27 Uhr

Zürich (Reuters) - Ein Rückgang der Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) deutet darauf hin, dass Credit Suisse und UBS zuletzt weniger stark auf die von der Notenbank zur Verfügung gestellte Liquiditätshilfe zugegriffen haben.

Die Sichtguthaben von Banken und Bund bei der Notenbank sanken in der Woche zum 31. März binnen Wochenfrist um 3,4 Milliarden auf 563,6 Milliarden Franken, wie die SNB am Montag mitteilte. In der Woche davor waren sie um 52 Milliarden hochgeschossen. Die SNB unterstützt die Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS mit milliardenschweren Liquiditätshilfen. Greifen die Institut auf diese zu, schreibt die Zentralbank den Banken den entsprechenden Betrag auf deren SNB-Konten gut.

Die Daten ließen darauf schließen, dass die beiden Banken wohl weniger Liquidität abgerufen hätten als in der Vorwoche, sagte Karsten Junius, Ökonom bei J. Safra Sarasin. "Dies ist ein gutes Zeichen, da es darauf hindeutet, dass der Stress im Schweizer Bankensystem etwas abnimmt." SNB und Credit Suisse lehnten eine Stellungnahme ab, von der UBS war vorerst kein Kommentar zu erhalten. UBS übernimmt die angeschlagene Credit Suisse in einer von der Schweizer Regierung orchestrierten Rettungsaktion.

Der Rückgang de Sichtguthaben könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass die Notenbank Fremdwährungen verkauft, um den Franken zu stützen. "Es ist möglich, dass die SNB interveniert hat", erklärte Junius. Bei manchen internationalen Investoren könnten im Zusammenhang mit der Situation bei der Credit Suisse Fragen zur Stellung des Frankens als sicherer Hafen aufgekommen sein. Die Notenbank hat zur Eindämmung der Teuerung jüngst ihren Leitzins weiter angehoben und sie setzt zudem auf die inflationsdämpfende Wirkung einer starken Landeswährung.

(Bericht von John Revill und Paul Arnold. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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