Reuters

H&M macht mehr Gewinn und stellt Preissenkungen in Aussicht

27.09.2023
um 13:02 Uhr

Stockholm, London (Reuters) - Die Sparmaßnahmen des schwedischen Modekonzerns H&M tragen erste Früchte.

Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen den operativen Gewinn auf 4,74 Milliarden Kronen (410 Millionen Euro) von zuvor 902 Millionen Kronen, wie H&M am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahresergebnis sind einmalige Kosten in Höhe von 2,1 Milliarden Kronen für den Rückzug des Konzerns aus Russland enthalten. Mit dem Quartalsergebnis übertraf der Moderiese die Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt einen Gewinn von 4,72 Milliarden Kronen erwartet hatten. "Das Kosten- und Effizienzprogramm läuft auf Hochtouren und wird auch in den kommenden Quartalen wirken", teilte H&M mit.

Dagegen kommt die Herbstsaison beim Konzern nur schleppend in Gang. Aufgrund des ungewöhnlich warmen Wetters in Europa werde der Umsatz im September in Lokalwährungen um zehn Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. Damit bleibt die weltweite Nummer zwei weiter hinter der spanischen Zara-Mutter Inditex zurück. "Wenn der Umsatz eines Konkurrenten bei gleichem Wetter um 14 Prozent steigt, sagt das meiner Meinung nach etwas aus", sagte Vera Diehl, Portfoliomanagerin bei der Fondsgesellschaft Union Investment, die sowohl Aktien von H&M als auch von Inditex hält.

Ein zunehmendes Problem stellt zudem der Ladendiebstahl dar, insbesondere in den USA, sagte Konzernchefin Helena Helmersson. Diebstahl im Einzelhandel sei ein branchenweites Phänomen. H&M wolle deshalb nach Lösungen suchen und die Sicherheitsvorkehrungen in seinen Geschäften erhöhen.

Mit Blick auf einen nachlassenden Inflationsdruck stellt Finanzvorstand Adam Karlsson sinkende Preise in Aussicht. "Wir sehen, dass sich das Niveau der Beschaffungskosten in die richtige Richtung entwickelt, was uns Spielraum für Preissenkungen gibt", sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten und Reportern.

Das Ziel einer operativen Marge von zehn Prozent im Jahr 2024 bleibe bestehen. Zudem wolle der Konzern bis zum 31. März Aktien im Wert von bis zu drei Milliarden Kronen zurückkaufen. Die Anleger zeigten sich erfreut und schickten die Aktien an der Stockholmer Börse in der Spitze um fast sieben Prozent ins Plus.

(Bericht von Anna Ringstrom und Helen Reid, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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