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Stahlhändler KlöCo senkt Gewinnprognose und will 300 Stellen abbauen

31.10.2023
um 12:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co will mit einem Stellenabbau Einbußen durch die maue Konjunktur und die gesunkenen Stahlpreise in Europa kontern.

Im europäischen Stahlhandel würden rund 300 Jobs gestrichen, darunter etwa 80 in Deutschland, kündigte Vorstandschef Guido Kerkhoff am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal an. Ziel sei es, damit ab 2024 eine jährliche Verbesserung des Ebitda um rund 25 Millionen Euro zu erreichen. Die negativen Effekte, etwa für Abfindungen und andere Maßnahmen, würden durch die Verkäufe von Grundstücken und Gebäuden weitgehend gedeckt.

Das im SDax gelistete Unternehmen handelt mit Stahl- und Stahlprodukten und beschäftigt an 160 Standorten in 13 Ländern insgesamt 7700 Menschen. Die Aktie legte am Dienstag zeitweise mehr als acht Prozent zu.

EUROPA HINKT NORDAMERIKA HINTERHER

Anders als in Europa liefen die Geschäfte in Nordamerika recht gut, sagte Kerkhoff. Die Nachfrage werde unter anderem durch Infrastrukturprojekte angeheizt. Auch im Automobilsektor oder bei der Bahn und beim Schiffbau gebe es positive Effekte. Der Bausektor entwickle hingegen nicht sehr gut, aber besser als in Europa. Insgesamt könne KlöCo froh sein, in Nordamerika gut aufgestellt zu sein. Das Unternehmen erziele hier mehr als die Hälfte seines Umsatzes, der Anteil am Gewinn sei noch deutlich größer.

Insgesamt schraubte KlöCo die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr zurück. Das Unternehmen rechne nur noch mit einem bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) von 170 bis 200 Millionen Euro, statt der bisher erwarteten 220 bis 280 Millionen. Im Vorjahr hatte Klöckner & Co mit 417 Millionen Euro noch deutlich mehr verdient. Im dritten Quartal liege das Ebitda mit 41 Millionen am unteren Ende der Prognosespanne von 40 bis 80 Millionen Euro, aber deutlich über dem Vorjahresergebnis von 16 Millionen Euro.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Kloeckner & Co. SE

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