Vodafone bleibt auf Wachstumskurs -Kabel Deutschland hilft

Düsseldorf/London (Reuters) - Gute Geschäfte der Tochter Kabel Deutschland (KDG) halten den britischen Mobilfunk-Konzern Vodafone auf Wachstumskurs. Die weltweite Nummer zwei der Branche nach China Mobile steigerte die sogenannten Service-Erlöse, bei denen Subventionen für Geräte herausgerechnet werden, im abgelaufenen Quartal um 0,8 Prozent, wie Vodafone am Freitag mitteilte. Damit legten sie etwas stärker zu als erwartet und untermauerten den jüngsten Aufwärtstrend. KDG legte dank neuer Breitbandkunden allein um 6,6 Prozent zu und dämmte so im Deutschland-Geschäft den Umsatzrückgang weiter ein. Die Anleger freute es. Die Vodafone-Aktie legte in London zeitweise gut vier Prozent zu. Lange litt der Konzern unter der Konsumzurückhaltung in seinen großen europäischen Märkten, einer starken Konkurrenz in Indien und regulatorisch bedingten Preisrückgängen. In den aufstrebenden Märkten zeige die Entwicklung weiter nach oben, erklärte Vodafone-Chef Vittorio Colao. Zudem wachse Vodafone in weiteren europäischen Märkten wieder, unter anderem wegen der anziehenden Nachfrage nach dem neuen Mobilfunkstandard 4G. So schaffte Vodafone im Heimatmarkt die Trendwende, und auch in Italien mehrten sich die Zeichen für eine Stabilisierung. Auch das Sorgenkind Vodafone Deutschland zeigt Anzeichen einer Besserung. Nach Milliarden-Investitionen in den Netzausbau und die KDG-Übernahme konnte der Umsatz- und Kundenschwund im Auftaktquartal 2015/16 verringert werden. Vodafone wies die niedrigste Kündigungsrate seit drei Jahren aus und gewann Vertragskunden, die in der Regel einen höheren Umsatz versprechen. Dank des Beitrags der Kabel-Tochter sanken die Service-Erlöse nur noch um 1,2 Prozent, im Vorquartal lag der Rückgang noch bei 3,5 Prozent. Der Konkurrent der Deutschen Telekom hatte lange mit einer zu großen Auslastung der älteren Netzteile, die auf den UMTS- und GSM-Technologien basieren, zu kämpfen. Die Folge waren Gesprächsabbrüche und schlechte Verbindungen.