Berlin (Reuters) - Bundesverkehrsminister Christian Schmidt hat angesichts des Schadstoff-Ausstoßes Nachbesserungen auch an älteren Diesel-Modellen angedeutet.
"Wir müssen über die Frage reden, wie wir den Bestand der Fahrzeuge optimieren - und auch entscheiden", sagte der CSU-Politiker am Dienstagabend beim Neujahresempfang des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Politik und Industrie müssten angesichts der hohen Stickoxid-Werte sowohl langfristige als auch kurzfristige Lösungen finden. Er verwies darauf, dass die EU Druck mache und Umweltministerin Barbara Hendricks deswegen an diesem Dienstag in Brüssel gewesen sei.
Bereits beim Diesel-Gipfel im vergangenen Jahr sind Software-Verbesserungen an Dieseln bei Werkstattbesuchen vereinbart worden, um die Abgaswerte zu senken. Als weitere Möglichkeit steht die Motor-Nachrüstung bei den sechs Millionen Autos der Euro-5-Norm zur Diskussion. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Verkehrsministeriums kommt nach Informationen aus ihrem Kreis zu dem Schluss, dass eine solche Nachrüstung technisch möglich sei. Diese ist bereits auch im Sondierungspapier von Union und SPD eingefügt und in den laufenden Koalitionsverhandlungen in der Debatte.
Die Autobranche stand zuletzt nicht nur wegen der hohen Stickoxid-Werte sondern auch wegen Abgas-Versuchen mit Affen in der Kritik. Der scheidende VDA-Präsident Matthias Wissmann räumte Fehler ein, sagte aber, die Branche bekenne sich zu ihren Fehlern und ziehe Konsequenzen. "Nur wenn man aus gemachten Fehlern lernt, wird man die Zukunft gewinnen."
Nachfolger von Wissmann, der elf Jahre an der Spitze des VDA stand, wird der frühere Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes.