Reuters

Umweltbundesamt - Keine Entwarnung bei Stickdioxidbelastung

01.02.2018
um 10:21 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Stickoxid-Belastung bleibt in vielen deutschen Städten trotz einer leicht rückläufigen Tendenz deutlich zu hoch.

Nach Schätzungen des Umweltbundesamts (UBA) ging die Zahl der Kommunen, in denen der zulässige Grenzwert überschritten wurde, im vergangenen Jahr zwar auf 70 von zuvor 90 zurück. Der Grenzwert wurde aber im Jahresmittel immer noch bundesweit in 46 Prozent der Messstationen an Straßen überschritten, in zwei Dritteln sogar deutlich, teilte das UBA am Donnerstag mit.

"Viele Einwohner sind also weiter zu viel gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid ausgesetzt. Schuld sind vor allem die Diesel-Autos mit hohen Realemissionen, die oftmals erst in den vergangen Jahren zugelassen wurden und in den Städten unterwegs sind", sagte die Präsidentin des Amtes, Maria Krautzberger. Die Debatte über Fahrverbote in etlichen deutschen Städten dürfte damit weiterhin auf der Tagesordnung bleiben.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheidet am 22. Februar am Beispiel Düsseldorfs über Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge, um die Schadstoff-Grenzwerte einhalten zu können. Die Entscheidung hat neben privaten Autofahrern auch für Teile der Wirtschaft erhebliche Bedeutung, weil beispielsweise im Handwerk viele Diesel-Fahrzeuge im Einsatz sind.

"Die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Wir sind aber noch längst nicht am Ziel", sagte Krautzberger. Die vom Diesel-Gipfel im vergangenen Jahr vereinbarten Software-Updates und Umtauschprämien reichten offensichtlich nicht aus, um die Luftqualität in Städten tiefgreifend zu verbessern. "Wir brauchen dringend die Hardware-Nachrüstung der Autos und von leichten Neufahrzeugen", lautete die Konsequenz des Amtes aus dieser Entwicklung. Nur so bestehe Aussicht auf rasche Erfolge.

Zum Schutze der menschlichen Gesundheit gilt im Jahresmittel ein Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft. Der Rückgang der mittleren Belastung durch den Schadstoff an verkehrsnahen Messstationen sank nach Angaben des UBA im vergangenen Jahr um rund zwei Mikrogramm. Grund sind offenbar unter anderem neue Tempolimits in den Städten, Nachrüstungen von Bussen und die Förderung des öffentlichen Verkehrs. "Bundesweit wurden Autos mit hohen Realemissionen durch Software-Updates hinsichtlich ihrer NOx-Emission leicht verbessert", erklärte das UBA. Generell hätten sich darüber hinaus die Zulassungszahlen für Diesel-Fahrzeuge drastisch vermindert.

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