Reuters

Salzgitter erhöht Gewinnprognose - EU-Schutzzölle helfen

19.09.2018
um 16:51 Uhr

München (Reuters) - Die EU-Schutzzölle und Einfuhrquoten gegen Billigimporte helfen dem zweitgrößten deutschen Stahlkonzern Salzgitter.

Das Unternehmen schraubte am Mittwoch seine Prognosen für das laufende Jahr nach oben. Vor Steuern erwartet Salzgitter nun einen Gewinn von 300 bis 350 (Vorjahr: 238) Millionen Euro, das sind bis zu 47 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bisher wurden mit maximal 300 Millionen gerechnet. "Die seit Mitte Juli konsequent umgesetzten EU-Schutzmaßnahmen gegen steigende Stahlimporte zeigen Wirkung und begrenzen Handelsumlenkungen infolge der US-Zölle", erklärte der Konzern. "Damit sind die handelspolitischen Unwägbarkeiten zumindest bis zum Jahresende überschaubarer geworden." Das trieb die im MDax notierte Aktie um bis zu 6,4 Prozent nach oben.

Die EU hatte mit Gegenmaßnahmen auf höhere Stahlzölle der USA reagiert, die sich vor allem gegen China richteten. Die europäische Stahlbranche hatte befürchtet, dass die Hersteller aus Asien stattdessen Europa mit billigem Stahl und Aluminium überschwemmen würden. Die EU-Quoten helfen Salzgitter auch bei der Marge: Hatten die Niedersachsen bisher eine stabile Rendite auf das eingesetzte Kapital (RoCE) von 8,6 Prozent in Aussicht gestellt, soll sie nun zwischen neun und elf Prozent liegen. Der Umsatz werde wie geplant leicht oberhalb der neun Milliarden Euro aus dem vergangenen Jahr liegen.

Salzgitter AG

WKN 620200 ISIN DE0006202005