Reuters

Ifo fürchtet Eskalation im Handelskonflikt bei Digitalsteuer-Einführung

20.09.2018
um 13:16 Uhr

München (Reuters) - Das Münchner Ifo-Institut warnt vor der Einführung einer Digitalsteuer in Europa.

Es bestehe das Risiko, dass so der Handelskonflikt mit den USA verschärft werden könnte, heißt es in einer Studie im Auftrag der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. "Die USA und andere betroffene Herkunftsländer der Digitalkonzerne würden die Steuer als Zoll auffassen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Sollte die US-Regierung Gegenmaßnahmen auf den Weg bringen, dürfte dies zu wirtschaftlichen Einbußen führen, welche deutlich höher ausfielen als die Einnahmen durch eine Digitalsteuer. Um Steuervermeidung zu verhindern, solle die Europäische Union stattdessen etwa ihre Doppelbesteuerungsabkommen besser aufeinander abstimmen.

Die möglichen Einnahmen einer Digitalsteuer bezifferte das Ifo-Institut auf drei bis vier Milliarden Euro. Die Münchner Forscher schätzen sie damit geringer ein als die EU-Kommission, die bei der Vorstellung der Steuerpläne im März noch fünf Milliarden Euro für möglich gehalten hatte. Die Brüsseler Behörde will mit der Steuer der Praxis von Apple und Co. einen Riegel vorschieben, in Europa mit Geräten und Software-Diensten Milliarden umzusetzen, die Gewinne daraus aber kaum zu versteuern. Allerdings trifft sie damit nicht bei allen EU-Finanzministern auf Zustimmung.

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WKN 906866 ISIN US0231351067

Apple

WKN 865985 ISIN US0378331005

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WKN 552484 ISIN US64110L1061