Reuters

Fraport-Chef erwartet bis zu 10.000 Beschäftigte in Kurzarbeit

13.03.2020
um 12:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will wegen des Einbruchs der Passagierzahlen in Folge der Coronakrise bis zu 10.000 Beschäftigte vorübergehend nach Hause schicken.

Das Unternehmen werde in der kommenden Woche für die operativen Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte am Freitag. "Es wird eher in Richtung 10.000 Mitarbeiter gehen", ergänzte er. Das wäre fast die Hälfte der Belegschaft am Heimatstandort Frankfurt. "Wir müssen reagieren, wir müssen unsere Ressourcen zurückfahren." Fraport wolle aber ohne betriebsbedingte Kündigungen durch die schwerste Krise kommen, die die Branche derzeit wegen der Corona-Epidemie erlebe.

Durch die massiven Flugstreichungen der Airlines liege die Zahl der Passagiere am Flughafen Frankfurt pro Woche derzeit 45 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das werde sich durch weitere Stornierungen wegen der Einreiseverbote der USA und anderer Länder auf ein Minus von 50 bis 60 Prozent ausweiten. Die Zahl der Flugbewegungen liege derzeit 28 Prozent unter Vorjahr, der Rückgang werde wahrscheinlich 40 bis 45 Prozent erreichen.

Fraport müsse am größten deutschen Flughafen jedoch keines der beiden Terminals schließen, sondern allenfalls einzelne Piers stilllegen. Finanziell sieht Schulte das Unternehmen gut gewappnet, die Krise zu bewältigen. "Wir haben kein Liquiditätsproblem, wir haben ein freies Polster von 1,1 Milliarden Euro", sagte Schulte. Deshalb werde auch der Bau von Terminal 3 in Frankfurt planmäßig fortgesetzt.

FRAPORT AG FFM.AIRPORT

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