Reuters

Henkel startet mit Umsatzplus - Weniger Ware verkauft

04.05.2023
um 12:07 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Konsumgüterkonzern Henkel hat im ersten Quartal den Umsatz deutlich gesteigert und blickt nun optimistischer auf 2023.

Der Hersteller von Pritt und Persil habe eine "hohe Zuversicht", das obere Ende seiner Umsatzprognose im Gesamtjahr zu erreichen, sagte Konzernchef Carsten Knobel. Das Umsatzplus schaffte Henkel vor allem durch Preiserhöhungen, gleichzeitig verkaufte der Konzern aber weniger Ware. Knobel erwartet, dass sich der Trend fortsetzt - Henkel habe die Preiserhöhungen etwa bei Rohstoffen noch nicht vollständig weitergegeben. Die Verbraucher müssen sich also auf höhere Preise einstellen. Die verkauften Mengen würden indes wohl nicht gegenüber dem Vorjahr zulegen.

Große Einzelhändler wie Edeka oder Rewe liegen auch angesichts der hohen Inflation mit den Markenherstellern in Preisverhandlungen im Clinch, zeitweise verschwinden Produkte aus den Regalen. Andererseits greifen die Verbraucher in Zeiten hoher Inflation verstärkt zu den günstigen Eigenmarken der Händler. Das lastet auch auf den Verkäufen der Markenartikler.

Henkel verbuchte von Januar bis März ein organisches Umsatzwachstum von 6,6 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro und erzielte damit einen Rekordwert, wie Knobel bilanzierte. Der Düsseldorfer Konzern konnte dabei Preiserhöhungen von rund zwölf Prozent durchsetzen, das Volumen fiel um 5,4 Prozent. "Wir sind gut ins Jahr gestartet ? und das in einem unverändert herausfordernden wirtschaftlichen Marktumfeld", sagte der Manager. Er sieht Henkel auf dem Weg zu seinen Jahreszielen, beim Umsatz soll es das obere Ende der Spanne werden. Henkel hat ein organisches Umsatzwachstum zwischen 1,0 und 3,0 Prozent in Aussicht gestellt. Die bereinigte Umsatzrendite (bereinigte Ebit-Marge) soll in einer Bandbreite von 10,0 bis 12,0 Prozent liegen.

Konkurrent Beiersdorf rechnet indes 2023 mit einem höheren Umsatzwachstum. Die Hamburger hatten den Konzernumsatz im ersten Quartal um 12,2 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro gesteigert. Der Nivea- und Tesa-Konzern hatte Anfang April die Jahresprognose angehoben und erwartet ein Umsatzplus im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich. Beiersdorf-Chef Vincent Warnery hatte zudem einen guten Start ins zweite Quartal verkündet.

Henkel-Aktien verloren nach der Veröffentlichung der Zahlen an Boden. Die Papiere notierten gegen Mittag mit einem Minus von 1,4 Prozent bei 72,98 Euro. Der ein oder andere habe wohl auf eine Erhöhung des Ausblicks gehofft, sagt ein Händler. Henkel wachse weniger schnell als Konkurrenten, kritisierten die Jeffries-Analysten.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Beiersdorf AG

WKN 520000 ISIN DE0005200000

Henkel AG & Co. KGaA

WKN 604840 ISIN DE0006048408
Henkel AG & Co. KGaA Chart
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