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US-Pharmariese Eli Lilly investiert rund zwei Milliarden in Alzey

17.11.2023
um 14:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Der US-Pharmariese Eli Lilly will rund 2,3 Milliarden Euro in ein neues Werk im rheinland-pfälzischen Alzey investieren.

In der High-Tech-Fabrik sollen injizierbare Medikamente produziert werden, darunter ein Diabetes-Mittel. Das teilte der Konzern am Freitag in Berlin mit und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Es sollen dauerhaft bis zu 1000 Jobs für hochqualifizierte Fachkräfte entstehen. Im Gegensatz zu anderen Großprojekten etwa von Chipherstellern in Ostdeutschland komme Lilly ohne Subventionen der öffentlichen Hand und damit ohne deutsches Steuergeld aus, hatten Insider erklärt. "Diese Investition bestärkt die Bundesregierung in Ihren Bemühungen, den Pharmastandort Deutschland wieder attraktiver zu machen", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Wirtschaftsminister Robert Habeck sprach von einer guten Nachricht für den Standort.

Üblicherweise werden durch solche Großprojekte dann bei Zulieferern weitere Arbeitsplätze geschaffen ? etwa bei Verpackungsmaterialien. Das US-Unternehmen, das seit 1960 in Deutschland präsent ist, beschäftigt hierzulande rund 1000 Mitarbeiter, vor allem in Bad Homburg. Der Konzern-Hauptsitz von Lilly ist in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana. Mit einem Marktwert von rund 560 Milliarden Dollar ist Lilly der wertvollste börsennotierte Gesundheitskonzern der Welt. Die Investitions-Entscheidung für Deutschland und Alzey sei aufgrund der hervorragenden Infrastruktur und sehr gut ausgebildeten Fachkräfte gefallen, hieß es.

Lilly produziert derzeit das Diabetes-Medikament Mounjaro, das auch gegen Fettleibigkeit (Adipositas) eingesetzt werden kann. Die Arznei ist in den USA und in Europa als Diabetes-Mittel zugelassen ist. Der Pharmakonzern hat in den USA auch eine Zulassung des Präparats durch die US-Arzneimittelbehörde als Abnehmspritze bekommen. Diese wird unter dem Namen Zepbound vertrieben und ist ein Konkurrenzprodukt zu Wegovy vom dänischen Konzern Novo Nordisk. In der EU wurde die erweiterte Nutzung von Mounjaro gegen krankhaftes Übergewicht vom Regulierer für die Zulassung durch die EU Kommission empfohlen. Diese steht aber noch aus.

(Bericht von Klaus Lauer, Andreas Rinke und Ludwig Burger, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

BASF SE

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Eli Lilly & Co.

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