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Schweiz - Gesperrte von Vermögen von sanktionierten Russen steigen

01.12.2023
um 13:02 Uhr

Bern (Reuters) - Die von der Schweiz im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland gesperrten Vermögen haben innerhalb eines Jahres leicht zugenommen.

Gemäß einer vorläufigen Schätzung seien zuletzt Vermögenswerte in Höhe von 7,7 Milliarden Franken eingefroren gewesen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag erklärte. Vor einem Jahr waren es noch 7,5 Milliarden Franken. Es sei schwierig, eine genaue Zahl zu nennen, denn es würden immer wieder neue Personen auf die Sanktionsliste gesetzt oder gestrichen, sodass weitere Vermögenswerte eingefroren oder freigegeben werden müssten. Eine genauere Zahl werde für das Ende des zweiten Quartals 2024 erwartet, wenn die Schweizer Banken der Regierung Bericht erstatteten.

Die Schweiz übernimmt die Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine. Das Land steht allerdings unter internationalem Druck, Vermögenswerte von sanktionierter Russen schneller zu identifizieren und zu blockieren. Eine Konfiszierung privater russischer Vermögen zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine ist in der Schweiz nicht zulässig. Die Regierung stellte sich im Februar auf den Standpunkt, dass eine solche Maßnahme der Bundesverfassung widersprechen würde.

Die Alpenrepublik stand bei Russlands Elite als Reiseziel und Aufbewahrungsort von Vermögen lange hoch im Kurs. Gleichzeitig waren Millionäre und Milliardäre aus dem Land auch beliebte Kunden für die Schweizer Vermögensverwaltungsbanken.

In Deutschland waren Angaben vom Februar zufolge Vermögenswerten russischer "Entitäten" in Höhe von 5,32 Milliarden Euro sanktioniert. Dazu gehören neben natürlichen Personen und Firmen auf der EU-Sanktionsliste auch die russische Zentralbank.

(Bericht von John Revill; bearbeitet von Oliver Hirt. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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