Reuters

Signa-Investor Haselsteiner erwägt Geldspritze für Prime

05.01.2024
um 14:02 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die insolvente Immobiliengesellschaft Signa Prime des Tiroler Unternehmers Rene Benko kann auf Gelder eines Investors hoffen.

"Ich kann mir vorstellen, Genussrechte der Signa Prime zu zeichnen, damit Geld reinkommt und die Sanierung in Eigenverwaltung werterhaltend umgesetzt werden kann", sagte der österreichische Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner am Freitag dem "Handelsblatt". Die ebenfalls bei Prime engagierte Essener RAG Stiftung prüft ihr weiteres Vorgehen. Die beiden Investoren reagierten auf ein Schreiben des Signa-Sanierungsexperten Erhard Grossnigg, in dem dieser um frisches Geld für die insolventen Signa-Immobiliengesellschaften Prime und Development nachsucht.

"Wir können bestätigen, dass uns das Schreiben Grossniggs erreicht hat", erklärte eine Sprecherin der Essener Kohlestiftung. Die Stiftung prüfe das Schreiben nun. Die RAG-Stiftung ist neben anderen Investoren an der Signa Prime und der Signa Development beteiligt, die Ende 2023 in Wien Insolvenz angemeldet hatten. Für die Gesellschaften, in denen Herzstücke der Signa-Immobilien gebündelt sind, läuft nun ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Die Signa des Tiroler Investors Benko hatte den Sanierungsexperten Grossnigg als Vorstandschef der Gesellschaften eingesetzt.

Der "Spiegel" hatte berichtet, Grossnigg versuche, 350 Millionen Euro von Investoren für die beiden Gesellschaften aufzubringen. Dazu biete er ihnen Genussscheine mit hohen Zinsen an. Die RAG Stiftung wollte sich nicht zu Details äußern. Sie ist an der Signa Prime mit fünf Prozent beteiligt, bei der Development sind es rund 3,82 Prozent. Haselsteiner, der ehemalige Chef des Baukonzerns Strabag, ist nach früheren Angaben mit rund fünf Prozent an der Prime beteiligt.

Die Signa-Insolvenz ist die größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Dem Immobilien- und Handelsriesen machen unter anderem steigende Zinsen und Baukosten sowie die nahezu zum Erliegen gekommenen Transaktionen auf dem Immobilienmarkt zu schaffen. Scheitert der Sanierungsplan, könnte es zu Notverkäufen von Immobilien in bester Lage etwa in Wien, Berlin, München oder Hamburg kommen.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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